Ernst Petrich (1897–1918)
Wilhelm Ernst Petrich, Ernst genannt, wurde am 18. November 1897 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden geboren. Er war der Sohn des Steinsetzers Johann August Petrich und von dessen Ehefrau Auguste Petrich, geborene Müller. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Ernst Petrich in Dresden haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Ernst Petrich eine Ausbildung zum Steinsetzer und war als solcher in Dresden tätig, wo er alleinstehend in einer Wohnung an der Adresse Sebnitzer Straße 35 in Dresden lebte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Ernst Petrich im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Ernst Petrich rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Soldat der 1. Kompagnie des Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 23 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Ernst Petrich ab September 1916 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Stellungskämpfen vor der Festung Verdun beteiligt, bei Fort Vaux und Reims, der Angriffsschlacht an der Marne und in der Champagne, der Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims sowie an der Marne und Vesle. Nach Gefechten nahe der Gemeinde Le Plessier-Huleu wurde Ernst Petrich verwundet und am 29. Juli 1918 als vermisst beziehungsweise verschollen gemeldet. Es ist anzunehmen, dass er bei den Kampfhandlungen ums Leben kam. Jedenfalls gibt es keine spätere Quelle zu seinem Verbleib oder andere Zeugnisse, die sein Überleben nahelegen würden. Ernst Petrich war zum Zeitpunkt der Vermisstenmeldung 20 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Johann August Petrich und Auguste Petrich, geborene Müller. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Ernst Petrichs sterbliche Überreste bestattet worden sind.
——
Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
——
Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Wilhelm Ernst Petrich in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 27684: Petrich Ernst (Dresden-N.). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/5738679 (aufgerufen am 15. April 2022).