Karl Schmidt (1890–1918)

Karl Heinrich Schmidt, Karl genannt, wurde am 22. Juli 1890 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden geboren. Er war der Sohn des Tischlermeisters Augustine Schmidt und von dessen Ehefrau Berta Schmidt, geborene Teigmann. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Karl Schmidt in Dresden haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Karl Schmidt eine Ausbildung zum Schriftsetzer und war als solcher in Dresden tätig. Zuletzt lebte er mit seiner Ehegattin Martha Schmidt, geborene John, in einer Wohnung an der Adresse Grunaer Straße 47 in Dresden. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Karl Schmidt und seiner Ehefrau im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Karl Schmidt rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Unteroffizier der 3. Maschinengewehr-Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Karl Schmidt ab Dezember 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei den Gefechten auf dem Balkan beteiligt, an der Schlacht an der Rawka in Polen, den Kämpfen um Warschau, der Belagerung von Nowogeorgiewsk, der Njemenschlacht, der Schlacht bei Wilna (Vilnius in Litauen), den Stellungskämpfen zwischen Krewo und Smorgon, den Stellungskämpfen an der Beresina, den Kämpfen um Fogaras (Făgăraș in Rumänien), der Schlacht um Kronstadt (Brasov in Rumänien), den Gebirgskämpfen im Predeal- und Bodzagebiet, der Schlacht bei Rimnicul-Sarat, der Schlacht an der Putna, den Stellungskämpfen vor der Festung Verdun in Frankreich sowie den Kämpfen an der Avre. Für seinen Einsatz wurde Karl Schmidt mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnet. Am 8. August 1918 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit bei der Gemeinde Le Quesnel durch Infanteriegeschosse getroffen und an Brust, Lunge, Bauch, Rücken, Hals sowie dem rechter Ober- und Unterschenkel verletzt. Karl Schmidt starb an seinen schweren Verwundungen. Er war 28 Jahre alt und hinterließ seine Ehefrau Martha Schmidt, geborene John. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Karl Schmidts sterbliche Überreste bestattet worden sind.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Karl Heinrich Schmidt in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff.