Schneider, Anke, geb. Schnell (1858–1941)
Anke Schnell wurde am 13. Januar 1858 in Elbing (dem heutigen Elbląg in Polen) geboren. Die Stadt liegt in der Elbinger Niederung etwa 60 Kilometer südöstlich von Danzig (Gdańsk). Mit der Ersten Polnischen Teilung von 1772 war die Stadt zum Königreich Preußen gekommen.und erlebte im Rahmen der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert einen wirtschaftlichen Aufschwung.
Anke Schnell war die Tochter des Zimmermanns Karsten Schnell und der Leni Schnell, geborene Obermaier. Ihre Eltern hatten am 5. November 1850 geheiratet. Zum Zeitpunkt der Geburt von Anke wohnte die Familie in einer Wohnung an der Adresse Moltkestraße 17. Anke wuchs im Kreis von sechs Geschwistern auf: Ihr älterer Bruder Hermann war 1852 geboren worden; ihre jüngeren Brüder Heinrich, Markus und Johannes wurden 1859, 1864 und 1865 geboren und ihre beiden jüngeren Schwestern Sarah und Berta in den Jahren 1860 und 1863. Anke besuchte die städtische Höhere Töchterschule im Englischen Haus am Friedrich-Wilhelm-Platz 11/12. Nach ihrem Schulabschluss absolvierte Anke eine Ausbildung zur Buchhalterin und war als solche in Elbing tätig.
Am 4. Januar 1888 ehelichte die 29-jährige Anke Schnell ihren Verlobten Felix Schneider. Der Sohn von Manfred Schneider und dessen Frau Wibke Schneider, geborene Obermeier, stammte ursprünglich aus Gnesen (dem heutigen Gniezno in Polen) und war von Beruf Schuster. Nach der Hochzeit nahmen sich die Eheleute eine gemeinsame Wohnung in Beuthen (dem heutigen Bytom in Polen). In den folgenden Jahren bekamen die Eheleute zwei Kinder: Ihr Sohn Oskar wurde 1889 geboren und ihre Tochter Sarah im Jahr 1894. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zogen die Schneiders nach Berlin, wo sie in der Wallstraße in Berlin-Mitte unterkamen. Leider haben sich keine weiteren Quellen zu Anke Schneider im Berlin der Kaiserzeit und der Weimarer Republik erhalten. Am 26. März 1941 starb die 83-Jährige in Berlin. Ihr Ehemann war bereits Anfang der 1930er-Jahre ebenfalls in Berlin verstorben.
——
Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
——
Quellen:
Korrespondenz mit Familienangehörigen; Köbler, Gerhard, Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, 7. Aufl., München 2007; Grundmann, Herbert (Hg.), Bruno Gebhardt: Handbuch der Deutschen Geschichte, 10 Bde., 10. Aufl., Stuttgart 2001ff.