Martin Poetzsch (1892–1917)

Georg Henry Martin Poetzsch, Martin genannt, wurde am 27. März 1892 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden geboren. Er war der Sohn des Banksekretärs Benjamin Poetzsch und von dessen Ehefrau Pauline Poetzsch, geborene Lenzner. Martin hatte einen Bruder namens Johannes Poetzsch. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Martin Poetzsch und seinem Bruder in Dresden haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Nach seinem Schulabschluss war Martin Poetzsch als Diätist in Dresden tätig, wo er alleinstehend in einer Wohnung an der Adresse Lortzingstraße 15 lebte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Martin Poetzsch im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Martin Poetzsch rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Unteroffizier dem 18. Infanterie-Regiment Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Einheit nahm Martin Poetzsch an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1917 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen an der Aisne beteiligt, bei La Ville-aux-Bois in Frankreich, der Herbstschlacht in der Champagne, bei Loivre, Somme-Py, Sainte-Marie-à-Py, Sapigneul, Soissons, Malancourt, Haucourt, Avocourt sowie den Stellungskämpfen um die Festung Verdun. Für seinen Einsatz wurde Martin Poetzsch mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnet. Am 11. August 1917 wurde Martin Poetzsch bei Gefechten nahe des Embagneux-Waldes bei Senon durch ein Artilleriegeschoss an der Brust und am Rücken schwer verwundet. Er wurde im Feldlazarett 506 in La Mourière behandelt, verstarb dort aber noch am 11. August 1917 an den Folgen der schweren Verletzungen. Martin Poetzsch wurde 25 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Benjamin Poetzsch und Pauline Poetzsch, geborene Lenzner. Die sterblichen Überreste von Martin Poetzsch wurden auf dem Kriegerfriedhof La Mourière, Grab 763 beigesetzt.

——

Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner

Lektorat: Daniel Funke

——

Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Georg Henry Martin Poetzsch in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 20445: Poetzsch Martin (Dresden-N.). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/6646099 (aufgerufen am 15. April 2022).