Rudolf Steinert (1891–1918)

Ewald Rudolf Steinert, Rudolf genannt, wurde am 5. Juli 1891 in der sächsischen Ortschaft Rochlitz geboren. Der Ort liegt an der Zwickauer Mulde und am Fuß des Rochlitzer Berges rund 50 Kilometer südöstlich von Leipzig. Rudolf Steinert war der Sohn von Martha Steinert. Der Name und die Lebensdaten seines Vaters gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Rudolf hatte einen Stiefvater namens Gustav Pfähler, der als Schriftsetzer arbeitete. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Rudolf Steinert in Rochlitz haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Rudolf Steinert als Arbeiter in Dresden tätig. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Rudolf Steinert im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Rudolf Steinert rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Soldat der 12. Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Rudolf Steinert ab Mai 1916 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Stellungskämpfen seiner Kompagnie vor der Festung Verdun sowie den Gefechten an der Avre beteiligt. Für seinen Einsatz wurde Rudolf Steinert mit der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnet. Am 8. August 1918 wurde Rudolf Steinert bei Gefechten rund ein Kilometer östlich von Beaucourt durch ein Artilleriegeschoss am Kopf tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Rudolf Steinert wurde 27 Jahre alt und hinterließ seine Mutter Martha Steinert. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Rudolf Steinerts sterbliche Überreste bestattet worden sind.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Ewald Rudolf Steinert in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 26654: Steinert Rudolf (Rochlitz). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/2933653 (aufgerufen am 15. April 2022).