Willy Seidel (1897–1918)

Franz Willy Seidel, Willy genannt, wurde am 11. Januar 1897 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden geboren. Er war der Sohn des Gerbers Hermann Karl Seidel und von dessen Ehefrau Marie Auguste Seidel, geborene Rittmann. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Willy Seidel in Dresden haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Willy Seidel als Kaffeeröster in Dresden tätig, wo er alleinstehend in einer Wohnung an der Adresse Kronprinzenstraße 17 (der heutigen Rudolf-Renner-Straße) lebte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Willy Seidel im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Willy Seidel rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Willy Seidel wurde als Schütze der 3. Maschinengewehr-Kompagnie des 18. Infanterie-Regiments Nr. 192 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Willy Seidel ab September 1916 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei Schlacht an der Somme in Frankreich, den Kämpfen vor der Siegfriedfront, der Doppelschlacht Aisne-Champagne, den Stellungskämpfen vor der Festung Verdun, den Kämpfen an der Avre, den Stellungskämpfen um Saint-Mihiel sowie zwischen der Maas und der Mosel beteiligt. Für seinen Einsatz wurde Willy Seidel mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 27. Oktober 1918 wurde Willy Seidel bei Gefechten nahe dem Wavrille-Wald vor Verdun durch ein Artilleriegeschoss am Arm und der Schulter schwer verwundet. Er wurde im Feldlazarett 220 in Juvigny-sur-Loison behandelt, verstarb dort aber am 28. Oktober 1918 an den Folgen seiner schweren Verletzungen. Willy Seidel wurde 21 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Hermann Karl Seidel und Marie Auguste Seidel, geborene Rittmann. Am 31. Oktober 1918 wurden die sterblichen Überreste von Willy Seidel auf dem Soldatenfriedhof in Juvigny-sur-Loison bestattet.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Franz Willy Seidel in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 30843: Seidel II Willy (Dresden). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/5748506 (aufgerufen am 15. April 2022).