Richard Richter (1895–1918)
Richard Hermann Richter, Richard genannt, wurde am 13. März 1895 in der sächsischen Ortschaft Oberoderwitz geboren. Der Ort liegt im Oberlausitzer Bergland rund neun Kilometer nordwestlich von Zittau. Richard Richter war der Sohn von Julius Richter und von dessen Ehefrau Auguste Richter, geborene Wiedemuth. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Richard Richter in Oberoderwitz haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Richard Richter eine Ausbildung zum Bankbeamten und war als solcher in Dresden tätig. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Richard Richter im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Richard Richter rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Gefreiter der 3. Maschinengewehr-Kompagnie des Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 23 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Richard Richter ab Dezember 1915 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Stellungskämpfen seiner Kompagnie in Lothringen und bei der Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims In Frankreich beteiligt. Für seinen Einsatz wurde Richard Richter mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 21. Juli 1918 wurde Richard Richter bei Gefechten nahe Le Plessier-Huleu durch ein Artilleriegeschoss am rechten Unterschenkel schwer verwundet. Er wurde im Hauptverbandsplatz bei Launoy behandelt, verstarb dort aber am noch 21. Juli 1918 an den Folgen seiner schweren Verletzungen. Richard Richter wurde 23 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Julius Richter und Auguste Richter, geborene Wiedemuth. Am 22. Juli 1918 wurden die sterblichen Überreste von Richard Richter auf dem Friedhof l’Ermitage Ferme bestattet.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Richard Hermann Richter in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 26527: Richter Richard (Oberoderwitz, Löbau). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/7984440 (aufgerufen am 15. April 2022).