Albert Morgenthau (1887–1918)
Albert Morgenthau wurde am 12. August 1887 in der hessischen Ortschaft Reinheim bei Darmstadt geboren. Er war der Sohn des Viehkommissärs Emanuel Morgenthau. Der Name und die Lebensdaten seiner Mutter gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Albert Morgenthau in Reinheim haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Albert Morgenthau eine kaufmännische Ausbildung und war als Handlungsgehilfe in Dresden tätig, wo er alleinstehend in einer Wohnung an der Adresse Strehlener Straße 67 in Dresden lebte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Albert Morgenthau im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Albert Morgenthau rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Gefreiter der 5. Kompagnie des Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 23 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Albert Morgenthau ab Januar 1915 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei Blâmont beteiligt, den Winterkämpfen bei Badonviller, den Stellungskämpfen in Lothringen, Gefechte bei Thiaville-sur-Meurthe, den Stellungskämpfen vor der Festung Verdun und bei Reims, der Angriffsschlacht an der Marne und in der Champagne sowie der Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims und zwisachen Oise und Aisne. Für seinen Einsatz wurde Albert Morgenthau mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 30. August 1918 wurde Albert Morgenthau bei Gefechten nahe Barisis-aux-Bois durch ein Artilleriegeschoss in den linken Oberschenkel und an der linken Schulter getroffen. Er wurde im Feldlazarett 506 bei Saint Gobain behandelt, verstarb dort aber noch am 30. August 1918 an den Folgen seiner schweren Verletzungen. Albert Morgenthau wurde 31 Jahre alt und hinterließ seinen Vater Emanuel Morgenthau. Am 1. September 1918 wurden die sterblichen Überreste von Albert Morgenthau auf dem Soldatenfriedhof bei Saint Gobain, Grab 143, bestattet.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Albert Morgenthau in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 27660: Morgenthau Albert (Reinheim, Darmstadt). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/8537698 (aufgerufen am 15. April 2022).