Franz Pinsdorf (1897–1917)
Adolf Franz Pinsdorf, Franz genannt, wurde am 30. April 1897 in der Ortschaft Bunzlau (dem heutigen Bolesławiec in Polen) geboren. Der Ort liegt in Niederschlesien am Ostufer des Bober rund 130 Kilometer östlich von Dresden. Franz Pinsdorf war der Sohn des Konditors Rudolf Pinsdorf und von dessen Ehefrau Klara Pinsdorf, geborene Illgen. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Franz Pinsdorf in Bunzlau haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Franz Pinsdorf als Fabrikarbeiter in Dresden tätig, wo er sich eine Wohnung an der Adresse Friedrichstraße 28 in Dresden genommen hatte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Franz Pinsdorf im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Franz Pinsdorf rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Franz Pinsdorf wurde als Soldat der 1. Kompagnie des Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 24 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Franz Pinsdorf ab September 1916 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1917 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Stellungskämpfen seiner Kompagnie vor der Festung Verdun beteiligt. Am 4. Januar 1917 wurde Franz Pinsdorf bei Gefechten nahe der französischen Gemeinde Hermeville durch einen Granatsplitter an der rechten Brustseite und der linken Hand schwer verwundet. Er wurde in Rouvres durch die Sanitätskompagnie 272 behandelt, verstarb dort aber noch am 4. Januar 1917 an den Folgen seiner schweren Verletzungen. Franz Pinsdorf wurde 19 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Rudolf Pinsdorf und Klara Pinsdorf, geborene Illgen. Am 6. Januar 1917 wurden die sterblichen Überreste von Franz Pinsdorf auf dem Soldatenfriedhof “ Rosa-Ferme“ bei Rouvres bestattet.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Adolf Franz Pinsdorf in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 17411: Pinsdorf Franz (Bunzlau). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/5487831 (aufgerufen am 15. April 2022).