Sohn, Gisela, geb. Schorr (1829–1904)

Gisela Schorr wurde am 5. Mai 1829 in Köslin (dem heutigen Koszalin in Polen) geboren. Die Stadt liegt in der Nähe der südlichen Ostseeküste rund 150 Kilometer nordöstlich von Stettin (Szczecin). Historisch bedeutsame Wahrzeichen Stettins sind unter anderem das Greifenschloss und die Jakobskathedrale in der Altstadt. Mit dem Frieden von Stockholm 1720 war Stettin preußische Garnisonsstadt geworden.

Gisela war die Tochter des Sprachlehrers Björn Schorr und der Ines Schorr, geborene Dudek. Ihre Eltern hatten am 2. Juli 1821 geheiratet. Zum Zeitpunkt der Geburt von Gisela wohnte die Familie in einer Wohnung an der Adresse Gohrbanderweg 13 (Ul. Gdańska), wo Gisela im Kreis von sieben Geschwistern aufwuchs: Ihre älteren Schwestern Wibke, Jacqueline und Iris waren 1822, 1823 und 1828 geboren worden und ihr älterer Bruder Meik im Jahr 1827; ihre beiden jüngeren Schwestern Karolin und Birthe wurden 1831 und 1832 geboren und ihr jüngerer Bruder Erich wurde 1833 geboren. Über die Kindheit und Jugend von Gisela Schorr und ihren Geschwistern in Köslin haben sich so gut wie keine Informationen erhalten. Gisela und ihre Geschwister besuchten die städtische Volksschule. Es ist unbekannt, welche Ausbildung Gisela Schorr nach ihrem Schulabschluss erhielt und in welchem Beruf sie tätig war.

Am 5. März 1857 heiratete die 27-jährige Gisela Schorr den drei Jahre älteren Johann Sohn. Der Sohn von Simon Sohn und dessen Frau Britta Sohn, geborene Greif, stammte ursprünglich aus Hindenburg O.S. (Zabrze) und war von Beruf Eisenhändler. Nach der Hochzeit nahmen sich die Eheleute eine gemeinsame Wohnung in Bromberg (Bydgoszcz), wo in den folgenden Jahren ihre beiden Söhne Gerd (*1861) und Holger (*1863) geboren wurde. Ihr Einkommen bestritt die Familie aus einer familiär geführten Eisenkrämerei, die später von den Söhnen übernommen wurde. Die verwitwete Gisela Sohn starb im Juni 1904 in Bromberg. Sie wurde 75 Jahre alt und hatte ihren Ehemann um fünf Jahre überlebt.

——

Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke

——

Quellen:

Familienangaben; Haberkern, Eugen/ Wallach, Joseph Friedrich, Hilfswörterbuch für Historiker. Mittelalter und Neuzeit, 9. unveränd. Aufl., 2 Bde., München 2001; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff.