Christian Lindner (1883–1915)
Christian Lindner wurde am 21. April 1883 in der oberbayerischen Ortschaft Lichtenberg geboren. Der Gutshof liegt etwa ein Kilometer nordöstlich von Mörnsheim und südöstlich von Maxberg auf den Höhen des Fränkischen Jura. Christian Lindner war der Sohn des Gutsbesitzers Gottfried Lindner. Der Name und die Lebensdaten seiner Mutter gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Christian Lindner in Lichtenberg haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Christian Lindner ein Hochschulstudium zum Diplomingenieur und war als Aufsichtsbeamter für die Steinbruch- und Berufsgenossenschaft Sektion I/II, Kgr. Sachsen, tätig. Zuletzt lebte er in einer Wohnung an der Adresse Wertherstraße 14 in Dresden. Um die Jahrhundertwende absolvierte Christian Lindner seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Christian Lindner im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Christian Lindner mobilisiert. Er wurde der 5. Kompagnie des Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 23 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Christian Lindner ab Januar 1915 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Gefechten bei Blâmont in Frankreich, Angomont, Badonviller und den Stellungskämpfen in Lothringen beteiligt. Am 9. April 1915 wurde er nahe Badonviller durch ein Gewehrgeschoss in den Hals getroffen und starb. Christian Lindner wurde 31 Jahre alt. Am 9. April 1914 wurden seine sterblichen Überreste auf dem Kriegerfriedhof, 500 Meter westlich vom Forsthaus bei Thiaville-sur-Meurthe, bestattet.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Christian Lindner in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 6212: Lindner II Christian (Lichtenberg, Eichstädt, Bayern). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/1911165 (aufgerufen am 15. April 2022).