Erwin Wolf (1892–1918)

Karl Otto Erwin Wolf, Erwin genannt, wurde am 24. April 1892 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden geboren. Er war der Sohn des Fuhrwerksbesitzers Richard Wolf. Der Name und die Lebensdaten seiner Mutter gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Erwin hatte eine Schwester namens Paula Wolf, später verheiratete Schantz. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Erwin Wolf und seiner Schwester in Dresden haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Nach seinem Schulabschluss war Erwin Wolf als Kellner in Dresden tätig, wo er alleinstehend in einer Wohnung an der Adresse Struvestraße 20 in Dresden lebte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Erwin Wolf im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Erwin Wolf rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Gefreiter der 5. Kompagnie des Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 23 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Erwin Wolf ab Januar 1915 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei den Gefechten bei Blâmont in Frankreich beteiligt, bei Angomont und Badonviller, den Stellungskämpfen in Lothringen, bei Thiaville-sur-Meurthe, den Gefechten vor Verdun und bei Reims, der Angriffsschlacht an der Marne und in der Champagne sowie der Abwehrschlacht zwischen Soisson und Reims. Für seinen Einsatz wurde Erwin Wolf mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnet. Am 20. Juli 1918 wurde er nahe der Gemeinde Le Plessier-Huleu durch ein Artilleriegeschoss tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Erwin Wolf wurde 26 Jahre alt und hinterließ seinen Vater Richard Wolf. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Erwin Wolfs sterbliche Überreste bestattet worden sind.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Karl Otto Erwin Wolf in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 26530: Wolf Erwin (Dresden). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/8039129 (aufgerufen am 15. April 2022).