Schuster, Heike, geb. Schatz (1891–1951)
Heike Schatz wurde am 13. Februar 1891 in Mülhausen (dem heutigen Mulhouse in Frankreich) geboren. Die Stadt liegt im Elsass im heutigen Dreiländereck zwischen Frankreich, Deutschland und der Schweiz. Heike Schatz war die Tochter des Mühlenbetreibers Erich Schatz und der Nikola Schatz, geborene Wahl. Die Familie ihres Vaters stammte ursprünglich aus Bremen. Dort hatten sich ihre Eltern kennengelernt und sechs Jahre vor ihrer Geburt, am 8. Februar 1885, geheiratet. Kurz darauf hatten ihre Eltern Bremen verlassen und sich in Mülhausen niedergelassen. Heike wuchs im Kreis von fünf Geschwistern auf: Ihre ältere Schwester Ina war 1888 geboren worden; ihre jüngeren Brüder Leon, Paul und Heinrich wurden 1893, 1895 und 1897 geboren und ihre jüngere Schwester Margarethe im Jahr 1894. Über die Kindheit und Jugend von Heike Schatz und ihren Geschwistern in Mülhausen haben sich kaum Informationen erhalten. Die Familie zählte zur katholischen Gemeinde von Mülhausen. Heike und ihre Geschwister besuchten die städtische Volksschule. Es ist unbekannt, ob und welche Ausbildung Heike Schatz nach ihrem Schulabschluss erhielt und in welchem Beruf sie tätig war.
Am 4. September 1913 heiratete die 22-jährige Heike Schatz ihren Verlobten Friedrich Schuster. Der Sohn von Helmuth Schuster und dessen Frau Eveline Schuster, geborene Ackermann, stammte ursprünglich aus Lübeck und war von Beruf Handarbeiter. Nach der Hochzeit nahmen sich die Eheleute eine gemeinsame Wohnung am Hefnersplatz in Nürnberg. 1917 kam ihr erstes Kind zur Welt – ihr Sohn Joseph wurde geboren. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zogen die Schusters nach Trier, wo im Jahr 1920 ihr zweiter Sohn geboren wurde, dem sie den Namen Hans gaben. Beide Söhne sollten als Soldaten im Zweiten Weltkrieg fallen. Heike Schuster starb am 22. August 1951 – im Alter von 60 Jahren – in Schwerin an einer Herzschwäche. Ihre Ehemann überlebte sie nur wenige Monate; er starb im Frühjahr 1952.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Korrespondenz mit Familienangehörigen; Meisner, Hans Otto, Archivalienkunde vom 16. Jahrhundert bis 1918, Göttingen 1969; Grundmann, Herbert (Hg.), Bruno Gebhardt: Handbuch der Deutschen Geschichte, 10 Bde., 10. Aufl., Stuttgart 2001ff; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff.