Paul Rietschel (1895–1918)

Friedrich Emil Paul Rietschel, Paul genannt, wurde am 1. August 1895 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden geboren. Er war der Sohn des Tuchhändlers Friedrich Emil Rietschel und von dessen Ehefrau Selma Anna Rietschel, geborene Senf. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Paul Rietschel in Dresden haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Paul Rietschel eine Ausbildung zum Bildhauer und war als solcher in Dresden tätig, wo er sich eine Wohnung an der Adresse Bernhardstraße 95 genommen hatte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Paul Rietschel im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Paul Rietschel rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Paul Rietschel wurde als Vizefeldwebel der 6. Kompagnie des Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 23 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Paul Rietschel ab Mai 1916 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Stellungskämpfen seiner Kompagnie in Lothringen und vor der Festung Verdun beteiligt, den Gefechten bei Reims, der Angriffsschlacht an der Marne und in der Champagne, der Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims In Frankreich sowie zwischen der Marne und der Vesle beteiligt. Nach Gefechten nahe der Gemeinde Le Plessier-Huleu wurde Paul Rietschel am 29. Juli 1918 als vermisst beziehungsweise verschollen gemeldet. Laut französischer Todesbescheinigung ist sein Leichnam am 7. August 1918 auf dem Schlachtfeld von Grand-Rozoy an der Aisne aufgefunden und im Westen von Grand-Rozoy, Grab C, beerdigt worden. Paul Rietschel war zum Zeitpunkt der Vermisstenmeldung 22 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Friedrich Emil Rietschel und Selma Anna Rietschel, geborene Senf.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Friedrich Emil Paul Rietschel in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 26527: Rietschel Paul (Dresden). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/7983963 (aufgerufen am 15. April 2022).