Martin Wehner (1895–1918)

Martin Paul Wehner, Martin genannt, wurde am 4. September 1895 in der sächsischen Ortschaft Schönfeld geboren. Der Ort liegt im Schönfelder Hochland und wurde 1999 in das Stadtgebiet von Dresden eingemeindet. Martin Wehner war der Sohn des Bauarbeiters Gustav Wehner. Der Name und die Lebensdaten seiner Mutter gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Martin wuchs im Kreis von Geschwistern auf. Er hatte mindestens einen Bruder. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Martin Wehner in Schönfeld haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Nach seinem Schulabschluss war Martin Wehner als Kutscher in Dresden tätig, wo er alleinstehend in einer Wohnung an der Adresse Poststraße 20 in Dresden-Löbtau lebte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Martin Wehner im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Martin Wehner rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Gefreiter der 5. Kompagnie des Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 23 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Martin Wehner ab Februar 1916 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Stellungskämpfen seiner Kompagnie in Lothringen beteiligt, den Gefechten bei Thiaville-sur-Meurthe, den Stellungskämpfen vor der Festung Verdun und bei Reims, der Angriffsschlacht an der Marne und in der Champagen sowie der Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims. Für seinen Einsatz wurde Martin Wehner mit der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnet. Am 27. Juli 1918 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit bei der Gemeinde Le Plessier-Huleu durch ein Artilleriegeschoss am linken Oberschenkel, dem linken Unterarm und dem Bauch getroffen und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Martin Wehner wurde 22 Jahre alt und hinterließ seinen Vater Gustav Wehner. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Martin Wehners sterbliche Überreste bestattet worden sind.

——

Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner

Lektorat: Daniel Funke

——

Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Martin Paul Wehner in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 26529: Wehner Martin (Schönfeld b. Pillnitz, Dresden-N.). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/8001234 (aufgerufen am 15. April 2022).