Walter Wiedemann (1893–1918)
Walter Clemens Gustav Wiedemann, Walter genannt, wurde am 18. August 1893 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden geboren. Die Namen und Lebensdaten seiner Eltern gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Walter hatte einen Stiefvater namens Otto Wiedemann. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Walter Wiedemann in Dresden haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Walter Wiedemann als Kutscher in Dresden tätig, wo er sich eine Wohnung genommen hatte. Zuletzt lebte er alleinstehend in Weißenborn bei Freiberg. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Walter Wiedemann vor 1914 geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Walter Wiedemann rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Walter Wiedemann wurde als Soldat der 7. Kompagnie des Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 23 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Walter Wiedemann ab Januar 1916 an den Gefechten an der Ost- und Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Stellungskämpfen seiner Kompagnie vor Jakobstadt (dem heutigen Jēkabpils in Lettland) beteiligt, den Gefechten bei Reims in Frankreich, der Angriffsschlacht an der Marne und in der Champagne sowie der Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims. Nach Gefechten nahe der Gemeinde Le Plessier-Huleu wurde Walter Wiedemann am 23. Juli 1918 als vermisst beziehungsweise verschollen gemeldet. Es ist anzunehmen, dass er bei den Kampfhandlungen ums Leben kam. Jedenfalls gibt es keine spätere Quelle zu seinem Verbleib oder andere Zeugnisse, die sein Überleben nahelegen würden. Walter Wiedemann war zum Zeitpunkt der Vermisstenmeldung 24 Jahre alt. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Walter Wiedemanns sterbliche Überreste bestattet worden sind.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Walter Clemens Gustav Wiedemann in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 26530: Wiedemann II Walter (Dresden). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/8029949 (aufgerufen am 15. April 2022).