Walter Oehmichen (1898–1918)
Alexander Rudolf Walter Oehmichen, Walter genannt, wurde am 10. Februar 1898 in der sächsischen Ortschaft Coswig geboren. Der Ort liegt an der Elbe rund 15 Kilometer nordwestlich von Dresden. Walter Oehmichen war der Sohn des Kaufmanns Max Andreas Alexander Oehmichen und von dessen Ehefrau Frieda Oehmichen, geborene Kaube. Walter wuchs im Kreis von mindestens zwei Geschwistern auf. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Walter Oehmichen und seinen Geschwistern in Coswig haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Walter Oehmichen eine kaufmännische Ausbildung und war als Kaufmann in Dresden tätig, wo er alleinstehend in einer Wohnung an der Adresse Königsbrücker Straße 22 lebte. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Walter Oehmichen im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Walter Oehmichen rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Walter Oehmichen wurde als Soldat der 9. Kompagnie des Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 23 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Walter Oehmichen ab September 1017 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei der Doppelschlacht Aisne-Champagne beteiligt, den Stellungskämpfen bei Reims, der Abwehrschlacht bei Verdun, den Gefechten an der Oise und der Aisne, den Stellungskämpfen bei Reims, der Angriffsschlacht an der Marne und in der Champagne, den Gefechten zwischen Soissons und Reims, der Marne und der Vesle sowie zwischen der Oise und der Aisne. Für seinen Einsatz wurde Walter Oehmichen mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 31. August 1918 wurde er nahe Villette südöstlich von Pierremaude durch ein Infanteriegeschoss am Hals tödlich verwundet. Walter Oehmichen wurde 20 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Max Andreas Alexander Oehmichen und Frieda Oehmichen, geborene Kaube. Die sterblichen Überreste von Walter Oehmichen wurden in einer Grabstätte am Weg Villette-Pierremande, 400 Meter nördlich von Villette, beigesetzt.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Alexander Rudolf Walter Oehmichen in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 30780: Oehmichen Walter (Coswig). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/6036080 (aufgerufen am 15. April 2022).