Aschberger, Gustav (1908–1983)
Gustav Aschberger wurde am 8. Juni 1908 in Deutsch-Krone (dem heutigen Wałcz in Polen) geboren. Die ehemals westpreußische Stadt liegt etwa fünfundzwanzig Kilometer nordwestlich von Schneidemühl (dem heutigen Piła) und einhundertdreißig Kilometer östlich von Stettin (dem heutigen Szczecin in Polen). Im Laufe des 19. Jahrhunderts hatte sich der Ort durch die Anbindung an mehrere Eisenbahnlinien zu einem überregionalen Handelsknoten entwickelt und eine wirtschaftliche Blüte erlebt.
Gustav Aschberger war der Sohn des Schlossermeisters Jürgen Aschberger und der Mathilde Aschberger, geborene Willems. Seine Eltern hatten acht Jahre vor seiner Geburt am 19. November 1900 geheiratet. Kurz darauf hatten sich seine Eltern in Deutsch-Krone niedergelassen. Gustav hatte drei Geschwister: Seine älteren Brüder Johannes und Tobias waren 1902 und 1903 zur Welt gekommen; seine jüngerer Schwester Charlotte wurde 1911 geboren. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Gustav Aschberger und seinen Geschwistern in Deutsch-Krone haben sich keine weiteren Informationen erhalten. Gustav absolvierte nach seinm Schulabschluss eine kaufmännische Ausbildung und war als Handelsvertreter in der Region um Deutsch-Krone tätig.
Am 22. Januar 1934 heiratete der 25-jährige Gustav Aschberger Helena Knoch. Die Tochter von Horst Knoch und dessen Frau Stephanie Knoch, geborene Fischbach, stammte ursprünglich aus Kattowitz (dem heutigen Katowice in Polen). Nach der Hochzeit zog das Ehepaar nach Leipzig, wo sie sich eine gemeinsame Wohnung in der Craushaarstraße (der heutigen Adolph-Menzel-Straße) nahmen. Gustav und Helena Aschberger bekamen im Jahr 1941 einen Sohn namens Karsten. Über das Leben der Familie im Leipzig der Nachkriegszeit haben sich keine Informationen erhalten. Gustav Aschberger starb am 16. Juni 1983 – im Alter von 75 Jahren – in Leipzig. Seine Ehefrau war bereits drei Jahre zuvor ebenfalls in Leipzig gestorben.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Familienchroniken; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Grotefend, Hermann, Taschenbuch der Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit, 12. Aufl., Hannover 1982; Köbler, Gerhard, Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, 7. Aufl., München 2007.