Otto Jahn (1892–1918)

Otto Max Jahn, Otto genannt, wurde am 18. Dezember 1892 in der sächsischen Ortschaft Klingenthal geboren. Klingenthal liegt im Südosten des sächsischen Teils des historischen Vogtlands unmittelbar an der Grenze zu Tschechien am Fuße des Aschbergs. Die Stadt wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem Weltzentrum des Musikinstrumentenbaus und insbesondere der Harmonikaproduktion Otto Jahn war der Sohn des Zimmermanns Reinhard Jahn und von dessen Ehefrau Marie Jahn, geborene Müller. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Otto Jahn in Klingenthal haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Otto Jahn eine kaufmännische Ausbildung und war als Handlungsgehilfe in Dresden tätig. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Otto Jahn im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Otto Jahn rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Vizefeldwebel der 9. Kompagnie des Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 23 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Otto Jahn ab August 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei Dinant in Belgien beteiligt, bei Rethel in Frankreich, den Stellungskämpfen in Lothringen, Gefechte bei Thiaville-sur-Meurthe, den Kämpfen um die Festung Verdun und bei Reims, der Angriffsschlacht an der Marne und in der Champagne, den Gefechten zwischen Soissons und Reims, an der Marne und Vesle sowie der Abwehrschlacht zwischen der Oise und der Aisne. Am 29. August 1918 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit bei der Gemeinde Villette durch ein Artilleriegeschoss in Hals und Brust tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Otto Jahn wurde 25 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Reinhard Jahn und Marie Jahn, geborene Müller. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Otto Jahns sterbliche Überreste bestattet worden sind.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Otto Max Jahn in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 27658: Jahn Otto (Klingenthal, Auerbach). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/8503106 (aufgerufen am 15. April 2022).