Paul Halfter (1883–1916)
Paul Richard Karl Halfter, Paul genannt, wurde am 21. Februar 1883 in Breslau (dem heutigen Wrocław in Polen) geboren. Breslau liegt in der niederschlesischen Tiefebene am Oberlauf der Oder zwischen dem Höhenzug des Katzengebirges im Norden und den Ausläufern der Sudeten im Süden. Paul Halfter war der Sohn des Formers Gottlieb Halfter. Der Name und die Lebensdaten seiner Mutter gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Paul Halfter in Breslau haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Paul Halfter eine Ausbildung zum Zigarrenmacher und war als solcher in Dresden tätig. Zuletzt lebte er mit seiner Ehegattin Fanny Halfter, geborene Müller, und zwei gemeinsamen Kindern in einer Wohnung an der Adresse Herbststraße 27 in Dresden. Um die Jahrhundertwende absolvierte Paul Halfter seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Paul Halfter und seiner Ehefrau im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Paul Halfter mobilisiert. Er wurde als Soldat der 8. Kompagnie des Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 23 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Paul Halfter ab Januar 1915 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1916 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei Blâmont in Frankreich beteiligt, den Winterkämpfen vor Badonviller, den Stellungskämpfen in Lothringen, den Gefechten bei Thiaville-sur-Meurthe sowie den Kämpfen um Fort Vaux bei Verdun. Am 29. Oktober 1916 wurde Paul Halfter bei Gefechten nahe Fort Vaux durch ein Artilleriegeschoss in den Kopf (Schädelsteckschuss) schwer verwundet. Er wurde im Reserve-Lazarett 51 bei Piennes behandelt, verstarb dort aber am 30. Oktober 1916 an den Folgen der schweren Verletzungen. Paul Halfter wurde 33 Jahre alt und hinterließ seine Ehefrau Fanny Halfter, geborene Müller, und ihre zwei gemeinsamen Kinder, deren Namen und Lebensdaten aus den vorliegenden Quellen nicht hervorgehen. Die sterblichen Überreste von Paul Halfter wurden auf dem Kriegsfriedhof bei Piennes beigesetzt.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Paul Richard Karl Halfter in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 16842: Halfter Paul (Breslau). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/5292928 (aufgerufen am 15. April 2022).