Weyer, Walther (1869–1937)
Walther Weyer wurde am 24. März 1869 in Elbing (dem heutigen Elbląg in Polen) geboren. Die im 13. Jahrhundert mit Stadtrechten versehene Stadt liegt am Südwestrand der Elbinger Höhe in der Elbinger Niederung etwa 60 Kilometer südöstlich von Danzig (Gdańsk) und nahe der Mündung der Flüsse Elbing (Elbląg) und Nogat in das Frische Haff (Zalew Wiślany). Im 19. Jahrhundert erlebte die Stadt im Rahmen der industriellen Revolution einen wirtschaftlichen Aufschwung.
Walther Weyer war der Sohn des Handwerkers Johannes Weyer und der Renate Weyer, geborene Werth. Die Familie seines Vaters stammte ursprünglich aus Ratibor (dem heutigen Racibórz in Polen). Dort hatten sich seine Eltern kennengelernt und zwei Jahre vor seiner Geburt, am 27. Dezember 1867, geheiratet. Kurz darauf hatten seine Eltern Ratibor verlassen und sich in Elbing niedergelassen. Walther hatte zwei jüngere Schwestern: Seine Schwester Annemarie wurde 1870 geboren und Charlotte Johanna Weyer im Jahr 1871. Über die Kindheit und Jugend von Walther Weyer und seinen Schwestern in Elbing haben sich kaum Informationen erhalten, außer dass Walter die Bezirks-Knabenschule Elbing besuchte und nach seinem Abschluss eine kaufmännische Lehre begann. Nach der Ausbildung war er als Händler in Elbing tätig.
Am 22. Juli 1891 heiratete der 22-jährige Walther Weyer seine Verlobte Janette Linke auf dem Elbinger Standesamt. Die Tochter von David Linke und dessen Frau Ilse Linke, geborene Reichmann, stammte laut Standesamtsregister ursprünglich aus Königsberg (dem heutigen Kaliningrad in Russland). Nach der Hochzeit zogen die Eheleute nach Breslau (dem heutigen Wrocław in Polen), wo sie sich eine gemeinsame Wohnung nahmen und Walther den Lebensunterhalt des Paares als “Vertreter inländischer Häuser” sicherte. In den 1890er-Jahren bekamen die Weyers drei Kinder: 1893 wurde ihre Tochter Evelyn geboren; in den Jahren 1897 und 1898 folgten ihre Tochter Sophia und ihr Sohn Johannes. Um die Jahrhundertwende zogen die Weyers mit ihren Kindern nach Berlin, wo sie sich in Berlin-Mitte eine Wohnung in der Krausnickstraße nahmen. Leider haben sich keine weiteren Zeugnisse zum Leben der Weyers im Berlin der Kaiserzeit und der Weimarer Republik erhalten. Walther Weyer starb am 2. Mai 1937 – im Alter von 68 Jahren – in Berlin laut Familienabgaben an einem Nierenversagen.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Familienchroniken; Baumgart, Winfried (Hg.), Quellenkunde zur deutschen Geschichte der Neuzeit von 1500 bis zur Gegenwart, 7 Bde., Darmstadt 1982ff; Köbler, Gerhard, Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, 7. Aufl., München 2007; Archiv für Kulturgeschichte, 1903ff; Deutsches Biographisches Jahrbuch, hg. v. Verband der deutschen Akademien, 7 Bde., 1925-32, Register zu I-V, X u. XI, 1986; Altpreußische Biographie, hg. i. A. d. Historischen Kommission für ost- u. westpreuß. Landesforschung, I v. Ch. Krollmann, 1941, II v. dems., fortgesetzt v. K. Forstreuter u. F. Gause, 1967, III v. dens., 1975, IV v. E. Bahr u. G. Brausch, 1995.