Paul Bausch (1880–1921)

Hermann Paul Bausch, Paul genannt, wurde am 13. Juni 1880 in der sächsischen Ortschaft Burkersdorf geboren. Der Ort liegt rund 16 Kilometer nordwestlich von Chemnitz. Paul Bausch war der Sohn des Appreturgehilfen Friedrich Hermann Bausch und von dessen Ehefrau Emilie Pauline Bausch, geborene Aurich. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Paul Bausch in Burkersdorf haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Paul besuchte die Volksschule in Burkersdorf. Nach seinem Schulabschluss war Paul Bausch als Tapezierer in Dresden tätig. Zuletzt lebte er mit seiner Ehegattin Anna Bausch, geborene Kühn, und einem gemeinsamen Kind in einer Wohnung an der Adresse Stiftsplatz 3 in Dresden. Der Stiftsplatz in der Wilsdruffer Vorstadt befand sich an der früheren Stiftsstraße zwischen der heutigen Ehrlichstraße und der Ermischstraße. Um die Jahrhundertwende absolvierte Paul Bausch seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Paul Bausch und seiner Ehefrau im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Paul Bausch mobilisiert. Er wurde als Soldat der 9. Kompagnie des Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 23 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Paul Bausch ab September 1915 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis Kriegsende an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Stellungskämpfen seiner Kompagnie in Lothringen beteiligt, vor der Festung Verdun in Frankreich, in der Champagne, an der Marne und der Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims. Nach Gefechten nahe der französischen Gemeinde Le Plessier geriet Paul Bausch am 29. Juli 1918 in französische Kriegsgefangenschaft. Während seiner Gefangenschaft zog er sich ein Magenleiden zu. Am 12. Januar 1920 kehrte er in die Heimat zurück. Er wurde im Stadtkrankenhaus Dresden-Johannstadt behandelt, verstarb dort aber am 13. Mai 1921 an seinem kriegsbedingten Darmleiden. Die sterblichen Überreste von Paul Bausch wurden am 18. Mai 1921 auf dem Annenfriedhof in Dresden-Lobtau bestattet.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Hermann Paul Bausch in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 29934: Bausch Paul (Burkersdorf). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/4311040 (aufgerufen am 15. April 2022).