Karl Peres (1886–1917)
Friedrich Karl Peres, Karl genannt, wurde am 3. März 1886 in damals noch eigenständigen Ortschaft Langendreer geboren. 1929 wurde der Ort in das Stadtgebiet von Bochum eingemeindet. Karl Peres war der Sohn des Kunstmalers und Kaufmanns Konrad Wilhelm Karl Peres und von dessen Ehefrau Maria Johanna Peres, geborene Ramford. Karl wuchs im Kreis von mehreren Geschwistern auf: Seine Brüder Willy, der später als Maler und Kaufmann arbeitete, Otto, der Studienrat wurde, Fritz und Paul Peres sowie seine Schwester Minni Peres, später verheiratete Horn. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Karl Peres und seinen Geschwistern in Langendreer haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Karl besuchte eine Volksschule in Langendreer, ging später an die Kunstgewerbeschule in Dortmund und war Schüler der Kunstakademie in Düsseldorf, Weimar und Dresden, bevor er Meisterschüler des Impressionisten Gotthard Kuehl (1851–1915) wurde. Seit den 1900er-/1910er-Jahren war Karl Peres als Kunstmaler in Dresden tätig, wo er zuletzt mit seiner Ehegattin Elsa Rosa Katharina Peres, geborene Seyfried, lebte. Sein Schwiegervater war der Musikdirektor und spätere Gutsbesitzer Karl Eugen Seyfried. Das Ehepaar bekam im Dezember 1916 einen Sohn, dem sie den Namen Ernst Walter Karlheinz Peres gaben. Zuletzt lebte die Familie in einer Wohnung in der Wunderlichstraße 4 in Dresden. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Karl Peres und seiner Ehefrau im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Karl Peres rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Karl Peres wurde als Gefreiter und Offiziersaspirant der 6. Kompagnie des 12. Infanterie-Regiments Nr. 177 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Karl Peres ab August 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1917 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Stellungskämpfen seiner Kompagnie an der Aisne und an der Somme in Frankreich beteiligt sowie an Gefechten in Flandern. Aus dem Jahr 1916 hat sich eine kolorierte Feldpostkarte erhalten mit einer Schlachtszene mit dem Titel „Die Sachsen in der Champagne: ›Wer seine Fahne liebt, folgt mit‹“, auf der Karl Menes die Schrecken des Krieges visualisiert hat.
Nach Gefechten in Belgien nahe Ypern an der Straße Ypern–Menen wurde Karl Peres am 26. August 1917 als vermisst beziehungsweise verschollen gemeldet. Es ist anzunehmen, dass er bei den Kampfhandlungen ums Leben kam. Jedenfalls gibt es keine spätere Quelle zu seinem Verbleib oder andere Zeugnisse, die sein Überleben nahelegen würden. Karl Peres war zum Zeitpunkt der Vermisstenmeldung 31 Jahre alt und hinterließ seine Ehefrau Elsa Rosa Katharina Peres, geborene Seyfried, und ihr gemeinsames Kind. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Karl Peres sterbliche Überreste bestattet worden sind.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Friedrich Karl Peres in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 20927: Peres Karl (Langendreer, Bochum). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/6737515 (aufgerufen am 15. April 2022). Uwe Fraunholz: Der Soldat an der Westfront – Propagandakrieg Quelle 2: Feldpostkarten, Dresden 2015. Online unter: https://www.hi.uni-stuttgart.de/wgt/ww-one/Start/Weissbluten/Technology_and_Science/ww1_ger_08_06_02.html (aufgerufen am 15. April 2022).