Wilhelm Dietrich (1886–1918)
Wilhelm Rudolph Dietrich, Wilhelm genannt, wurde am 24. Juni 1886 in der Ortschaft Romanshof an der Netze (dem heutigen Czarnków in Polen) geboren. Er war der Sohn der Wirtschaftsbesitzerin Henriette Dietrich, geborene Krause. Der Name und die Lebensdaten seines Vaters gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Wilhelm Dietrich in Romanshof haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Wilhelm Dietrich als Streckenarbeiter in Dresden tätig. Zuletzt lebte er mit seiner Ehegattin Hedwig Dietrich, geborene Riedel, und zwei gemeinsamen Kindern in einer Wohnung an der Adresse Mosenstraße 35 in Dresden-Striesen. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Wilhelm Dietrich und seiner Ehefrau im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Wilhelm Dietrich rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Soldat der 9. Kompagnie des Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 23 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Wilhelm Dietrich ab September 1915 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Stellungskämpfen seiner Kompagnie in Lothringen beteiligt, bei Thiaville-sur-Meurthe in Frankreich, vor der Festung Verdun, bei Reims, an der Marne, in der Champagne sowie bei Soissons und Reims. Für seinen Einsatz wurde Wilhelm Dietrich mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Nach Gefechten nahe der französischen Gemeinde Le Plessier-Huleu wurde Wilhelm Dietrich am 20. Juli 1918 als vermisst beziehungsweise verschollen gemeldet. Am 25. August 1918 wurde sein Leichnam bei Le Plessier-Huleu aufgefunden. Wilhelm Dietrich war zum Zeitpunkt der Vermisstenmeldung 32 Jahre alt und hinterließ seine Mutter Henriette Dietrich, geborene Krause, sowie seine Ehefrau Hedwig Dietrich, geborene Riedel, und ihre zwei gemeinsamen Kinder. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Wilhelm Dietrichs sterbliche Überreste bestattet worden sind.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Wilhelm Rudolph Dietrich in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 26501: Dietrich II Wilhelm (Romanshof, Czarnikau). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/4218708 (aufgerufen am 15. April 2022).