Paul Schubert (1884–1916)
Paul Emil Schubert, Paul genannt, wurde am 1. März 1884 in der damals eigenständigen Ortschaft Neudorf geboren. Der Ort liegt etwa 9 Kilometer südlich von Annaberg-Buchholz im Erzgebirge und wurde 1999 mit den Waldhufendörfern Cranzahl und Sehma zur Gemeinde Sehmatal zusammengeschlossen. Paul Schubert war der Sohn des Gutsbesitzers Louis Schubert und von dessen Ehefrau Anna Schubert, geborene Listner. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Paul Schubert in Neudorf haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Paul Schubert als Kutscher in Dresden tätig. Zuletzt lebte der alleinstehende Arbeiter in einer Wohnung an der Adresse Friedrichstraße 7 in Dresden. Um die Jahrhundertwende absolvierte Paul Schubert seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Paul Schubert im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Paul Schubert mobilisiert. Er wurde als Soldat der 5. Kompagnie des Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 32 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Paul Schubert ab Juni 1915 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1916 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Stellungskämpfen seiner Kompagnie in Lothringen und der Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims beteiligt. Am 4. September 1916 wurde Paul Schubert bei Gefechten nahe Badonviller durch ein Artilleriegeschoss am Kopf schwer verwundet. Er wurde im Festungslazarett 28 in Straßburg von der Sanitätskompagnie 5 behandelt, verstarb dort aber am 7. Oktober 1916 an den Folgen der schweren Verletzungen. Paul Schubert wurde 32 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Louis Schubert und Anna Schubert, geborene Listner. Am 9. Oktober 1916 wurden die sterblichen Überreste von Paul Schubert auf dem Garnisonsfriedhof in Straßburg bestattet.
——
Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
——
Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Paul Emil Schubert in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 16451: Schubert Paul (Neudorf). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/5151654 (aufgerufen am 15. April 2022).