Richard Gärtner (1899–1918)
Richard Hermann Otto Gärtner, Richard genannt, wurde am 21. Juni 1899 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden geboren. Er war der Sohn des Viehschaffners Hermann Gärtner und von dessen Ehefrau Anna Gärtner, geborene Sauer. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Richard Gärtner in Dresden haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Richard Gärtner eine Ausbildung zum Fleischer und war als solcher in Dresden tätig. Zuletzt lebte der alleinstehende Arbeiter in einer Wohnung an der Adresse Konkordienstraße 29 in Dresden. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Richard Gärtner im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Richard Gärtner rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Richard Gärtner wurde als Soldat der 3. Kompagnie des Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 32 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Richard Gärtner ab Januar 1918 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Stellungskämpfen seiner Kompagnie vor der Festung Verdun in Frankreich beteiligt, bei Reims, an der Marne und in der Champagne sowie der Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims. Für seinen Einsatz wurde Richard Gärtner mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 21. Juli 1918 wurde er bei Gefechten 500 Meter nordöstlich von Les Plessier-Huleu durch ein Infanteriegeschoss am linken Vorderarm getroffen und schwer verwundet. Er wurde in der Krankensammelstelle 2 durch die Sanitätskompagnie 272 behandelt, verstarb dort aber am 29. Juli 1918 an den Folgen seiner schweren Verletzungen. Richard Gärtner wurde 19 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Hermann Gärtner und Anna Gärtner, geborene Sauer. Die sterblichen Überreste von Richard Gärtner wurden auf dem Ehrenfriedhof in Crécy-sur-Serre beigesetzt.
——
Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
——
Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Richard Hermann Otto Gärtner in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff.