Kowalewski, Julian (1845–1928)

Julian Kowalewski wurde am 10. Dezember 1845 in Landsberg an der Warthe (dem heutigen Gorzów Wielkopolski in Polen) geboren. Die auf sieben Hügeln errichtete Stadt an der Warthe (Warta) liegt an der Mündung der Kladow in die Warthe in der ehemaligen Provinz Brandenburg etwa 140 Kilometer östlich von Berlin. Im 19. Jahrhundert erlebte Landsberg an der Warthe im Zuge der Industrialisierung einen wirtschaftlichen Aufschwung.

Julian Kowalewski war der Sohn des Gastwirts Helmut Kowalewski und der Bettina Kowalewski, geborene Trost. Die Familie seines Vaters stammte ursprünglich aus Oppeln (dem heutigen Opole in Polen). Dort hatten sich seine Eltern kennengelernt und acht Jahre vor seiner Geburt, am 13. November 1837, geheiratet. Kurz darauf hatten sich seine Eltern in Landsberg an der Warthe niedergelassen. Julian wuchs im Kreis von sechs Geschwistern auf: Seine beiden älteren Schwestern Elena und Theodora waren 1840 und 1842 geboren worden und sein älterer Bruder Joseph im Jahr 1843; seine beiden jüngeren Schwestern Doris und Diana wurden 1847 und 1851 geboren und sein jüngerer Bruder Heinrich im Jahr 1848. In relative frühen Jahren verstarb Julians Vater im Jahr 1854 – da war er gerade neun Jahre alt. Seine Mutter lebte als Witwerin weiter in Landsberg an der Warthe. Leider haben sich keine weiteren Quellen zur Kindheit und Jugend von Julian Kowalewski und seinen Geschwistern in Landsberg erhalten.

Nach seinen Schulabschluss ergriff Julian den Beruf eines Zimmermanns und nahm als junger Mann am Preußisch-Österreichischen Krieg (1866) und dem Deutsch-französischen Krieg (1870–1871) teil. Er wurde beim Gefecht bei Dermbach im Juli 1866 verwundet. Nach Kriegsende kehrte er in seine Heimat zurück und heiratete am 29. September 1874 Isabel Ehret. Die Tochter von Hugo Ehret und dessen Frau Vera Ehret, geborene Spiller, stammte ursprünglich aus Köslin (dem heutigen Koszalin in Polen) und war mit ihrer Familie in den 1860er-Jahren nach Landsberg gezogen. Es ist nicht bekannt, ob das Ehepaar in den folgenden Jahren eigene Kinder bekam. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs verließen die Kowalewskis Landsberg und zogen nach Berlin, wo Julian Kowalewski am 17. Mai 1928 – im Alter von 82 Jahren – verstarb. Er hinterließ seine Ehefrau, die erst Anfang der 1930er-Jahre ebenfalls in Berlin verschied.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Briefe und Dokumente aus Familienbesitz; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Köbler, Gerhard, Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, 7. Aufl., München 2007.