Kellermann, Carmen, geb. Kruse (1801–1867)

Carmen Kruse wurde am 27. Oktober 1801 in Oppeln (dem heutigen Opole in Polen) geboren. Die Mitte des 13. Jahrhunderts gegründete Stadt liegt in der Region Oberschlesien beidseitig der Oder auf dem Oppelner Buckel in der Schlesischen Tiefebene. Oppeln war eine der Gründerstädte der schlesischen Piasten-Dynastie und auch lange Zeit deren Hauptstadt. Nach dem von Österreich verlorenen Ersten Schlesischen Krieg 1742 war Oppeln zusammen mit einem Großteil Oberschlesiens an Preußen gefallen.

Carmen Kruse war die Tochter des Gastwirts Dieter Kruse und der Annemarie Kruse, geborene Tappe. Die Familie ihres Vaters stammte ursprünglich aus Königsberg (dem heutigen Kaliningrad in Russland). Dort hatten sich ihre Eltern kennengelernt und neun Jahre vor ihrer Geburt, am 18. September 1792, geheiratet. Kurz darauf hatten ihre Eltern Königsberg verlassen und sich in Oppeln niedergelassen. Carmen hatte drei ältere Geschwister: Ihr Bruder Alexander war 1795 geboren worden; ihre Schwestern Sophia und Juliane in den Jahren 1797 und 1799. Über das Elterhaus sowie die Kindheit und Jugend von Carmen Kruse und ihren Geschwistern in Oppeln haben sich keine weiteren Informationen erhalten.

Am 15. Mai 1829 ehelichte die 27-jährige Carmen Kruse ihren Verlobten Dominik Kellermann. Der Sohn von Andreas Kellermann und dessen Frau Dorothea Kellermann, geborene Weiß, stammte ursprünglich aus Köslin (dem heutigen Koszalin in Polen) und war von Beruf Fuhrmann beziehungsweise Wagenknecht. Nach der Hochzeit nahmen sich die Eheleute eine gemeinsame Wohnung in Beuthen (heutiges Bytom). Carmen und Dominik Kellermann bekamen im Jahr 1834 einen Sohn, dem sie den Namen Christoph gaben. Leider haben sich keine weiteren Zeugnisse zur Familie Kellermann im Beuthen des 19. Jahrhunderts erhalten. Carmen Kellermann starb am 27. August 1867 – im Alter von 65 Jahren – in Beuthen, laut Familienchroniken an den Folgen einer Herzschwäche.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Familienarchiv; Beck, Friedrich/ Henning, Eckart (Hgg.), Die archivalischen Quellen. Mit einer Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, 4. Aufl., Köln u. a. 2004; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Grundmann, Herbert (Hg.), Bruno Gebhardt: Handbuch der Deutschen Geschichte, 10 Bde., 10. Aufl., Stuttgart 2001ff.