Reitz, August (1794–1879)

August Reitz wurde am 19. Januar 1794 in Deutsch-Krone (dem heutigen Wałcz in Polen) geboren. Die ehemals westpreußische Stadt liegt auf einem flachen Höhenzug etwa fünfundzwanzig Kilometer nordwestlich von Schneidemühl (dem heutigen Piła). Deutsch-Krone war ehemals als „Perle der Grenzmarkstädte“ bekannt. In der Umgebung liegen der Radaunsee und der Schloss-See. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Deutsch-Krone zu einem überregionalen Handelsknoten und erlebte eine wirtschaftliche Blüte.

August Reitz war der Sohn des Wundarzts Matthias Reitz und der Laura Reitz, geborene Pfister. Seine Eltern hatten 1786 geheiratet. August wuchs im Kreis von sechs Geschwistern auf: Seine ältere Schwester Judith war 1788 geboren worden und seine älteren Brüder Hugo, Rainer und Tim in den Jahren 1790, 1791 und 1792; seine beiden jüngeren Brüder Jannik und Josef wurden 1798 und 1801 geboren. Über die Kindheit und Jugend von August Reitz und seinen Geschwistern in Deutsch-Krone haben sich kaum Informationen erhalten. Zum Zeitpunkt der Geburt von August wohnte die Familie in einer Wohnung in der Bahnhofstraße 56. Über die Schulzeit von August und seinen Geschwistern haben sich keine Quelle erhalten. Es ist ebenso unbekannt, welche Ausbildung August Reitz nach seinem Schulabschluss erhielt. In späteren Jahren sollte er als Kaufmann und Händler in Mülhausen in Thüringen tätig sein.

August Reitz heiratete am 22. Juni 1814 der Kaufmann war damals 20 Jahre alt in Mühlhausen Lisa Ketterer. Die Tochter von Fabian Ketterer und dessen Ehefrau Antonia Ketterer, geborene Dost, stammte ursprünglich aus Süddeutschland. Nach der Hochzeit nahmen sich die Eheleute eine gemeinsame Wohnung in Mülhausen. In den folgenden Jahren bekamen die Eheleute zwei Töchter: Katharina wurde 1817 geboren und Gertrude im Jahr 1820. Über das Leben der Familie in Mühlhausen während des 19. Jahrhunderts haben sich sonst keine Zeugnisse erhalten. August Reitz starb am 5. September 1879 in Mühlhausen. Er war zum Zeitpunkt seines Todes 85 Jahre alt. Seine Ehefrau überlebte ihn um nur wenige Monate.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Dokumente aus Familienbesitz; Köbler, Gerhard, Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, 7. Aufl., München 2007; Haberkern, Eugen/ Wallach, Joseph Friedrich, Hilfswörterbuch für Historiker. Mittelalter und Neuzeit, 9. unveränd. Aufl., 2 Bde., München 2001; Fabian, Bernhard (Hg.), Deutsches Biographisches Archiv [Mikrofiche-Edition], München 1982.