Johannes Niese (1889–1918)

Johannes Emil Niese, Johannes genannt, wurde am 13. Juli 1889 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden geboren. Er war der Sohn von Auguste Schwab, geborene Niese. Der Name und die Lebensdaten seines Vaters gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Johannes hatte einen Stiefvater namens Georg Schwab, der als Arbeiter in Dresden arbeitete. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Johannes Niese in Dresden haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Johannes Niese als Kutscher in Dresden tätig. Zuletzt lebte er mit seiner Ehegattin Anna Niese, geborene Engel, und einem gemeinsamen Kind in einer Wohnung im damals noch eigenständigen Röhrsdorf bei Chemnitz. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Johannes Niese im Röhrsdorf der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Johannes Niese rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Johannes Niese wurde als Gefreiter der 8. Kompagnie des Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 32 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Johannes Niese ab April 1916 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Stellungskämpfen seiner Kompagnie in Lothringen beteiligt, vor der Festung Verdun, bei Reims, an der Schlacht an der Marne und in der Champagne sowie der Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims. Am 20. Juli 1918 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit bei der Gemeinde Coutremain südlich von Hatennes bei Soissons durch ein Gewehrgeschoss an der Brust tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Johannes Niese wurde 29 Jahre alt und hinterließ seine Ehefrau Anna Niese, geborene Engel, und ihr gemeinsames Kind. Am 21. Juli 1918 wurden die sterblichen Überreste von Johannes Niese in einem Garten bei Coutremaine bestattet.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Johannes Emil Niese in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff.