Kurt Haase (1887–1918)

Kurt Paul Haase, Kurt genannt, wurde am 14. August 1887 in der damals noch eigenständigen Ortschaft Freibergsdorf in Sachsen geboren. Der Ort liegt im Tal des Goldbaches unmittelbar südwestlich des Stadtzentrums von Freiberg. Freibergsdorf wurde 1907 als Ortsteil in das Stadtgebiet von Freiberg eingemeindet. Kurt Haase war der Sohn des Waldhüters Julius Haase und von dessen Ehefrau Klara Haase, geborene Schroth. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Kurt Haase in Freibergsdorf haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Kurt Haase als Fabrikarbeiter und Stanzer in Dresden tätig. Zuletzt lebte der alleinstehende Arbeiter in einer Wohnung an der Adresse Wallwitzstraße 7 in Dresden (heutige Clara-Zetkin-Straße). Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Kurt Haase im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Kurt Haase rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Kurt Haase wurde als Soldat und Krankenträger der 8. Kompagnie des Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 32 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Kurt Haase ab September 1915 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Stellungskämpfen seiner Kompagnie in Lothringen und der Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims beteiligt. Für seinen Einsatz wurde Kurt Haase mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnet. Am 20. Juli 1918 wurde Kurt Haase bei Gefechten nahe Coutremain durch ein Artilleriegeschoss am linken Oberschenkel schwer verwundet. Er wurde im Kriegslazarett 664 bei Tournai in Belgien behandelt, verstarb dort aber am 8. August 1918 an den Folgen seiner schweren Verletzungen. Kurt Haase wurde 30 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Julius Haase und Klara Haase, geborene Schroth. Am 9. August 1918 wurden die sterblichen Überreste von Kurt Haase auf dem Ehrenfriedhof Froyennes im Grab 420 bestattet.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Kurt Paul Haase in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff.