Limbach, Anika, geb. Häußler (1882–1968)
Anika Häußler wurde am 19. Juli 1882 in Köslin (dem heutigen Koszalin in Polen) geboren. Die Stadt liegt in der Nähe der südlichen Ostseeküste an der Mündung der Oder in das Stettiner Haff rund 150 Kilometer nordöstlich von Stettin (Szczecin). Mit dem Westfälischen Frieden war Köslin 1648 an Brandenburg-Preußen gefallen. Ende des 19. Jahrhunderts erlebte Köslin im Rahmen der Industrialisierung einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung.
Anika Häußler war die Tochter des Textilhändlers Bruno Häußler und der Viola Häußler, geborene Czech. Ihre Eltern hatten vier Jahre vor ihrer Geburt am 12. August 1878 geheiratet. Kurz darauf hatten sich ihre Eltern in Köslin niedergelassen. Zum Zeitpunkt der Geburt von Anika wohnte die Familie an der Adresse Mühlenstraße 34. Als Anika gerade zehn Jahre alt war, ereilte die Häußlers ein Schicksalsschlag. Anikas Mutter verstarb für die Familie plötzlich, nach einer kurzen, aber sich sehr schnell verschlimmernden Krankheit im Jahr 1892. Anikas Vater lebte als Witwer weiter in Köslin und kümmerte sich in den folgenden Jahren um die Erziehung seiner Kinder. Anika hatte drei Geschwister: Ihre ältere Schwester Evelyne war 1881 zur Welt gekommen, ihre jüngeren Geschwister Leonore und Björn in den Jahren 1885 und 1886. Über die Kindheit und Jugend von Anika Häußler und ihren Geschwistern in Köslin haben sich außer den genannten, keine weiteren Informationen erhalten.
Am 8. Juni 1901 ehelichte die 18-jährige Anika Häußler ihren Verlobten Thomas Limbach. Der Sohn von Jonas Limbach und dessen Frau Monika Limbach, geborene Sturm, stammte ursprünglich aus Stargard i. Pommern (dem heutigen Stargard in Polen) und war von Beruf Hutmacher. Nach der Hochzeit nahmen sich die Eheleute eine gemeinsame Wohnung in Köslin und eröffneten dort in der Altstadt ein Ladengeschäft, welches ihnen in den kommenden Jahren die Existenz sicherte und einen bürgerlichen Lebensstil ermöglichte. Anfang der 1900er-Jahre bekamen die Eheleute Limbach drei Kinder, die alle in Köslin geboren wurden: Ihre älteste Tochter Elena war im Jahr 1902 geboren worden; in den Jahren 1904 und 1905 folgten ihr Sohn Philipp und ihre Tochter Sarah. Über das Leben der Familie im Köslin der Kaiserzeit und der Weimarer Republik haben sich keine weiteren Quellen erhalten.
Mit Ende des Zweiten Weltkriegs flüchteten die Limbachs nach Berlin, wo sie zunächst bei Verwandten unterkamen und sich dann eine Wohnung in der Dornröschenstraße in Köpenick nahmen. Anika Limbach starb am 25. April 1968 – im Alter von 85 Jahren – in Berlin an den Folgen allgemeiner Altersschwäche. Ihre Ehemann war bereits in den 1950er-Jahren verschieden.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Briefe und Dokumente aus Familienbesitz; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Köbler, Gerhard, Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, 7. Aufl., München 2007; Haberkern, Eugen/ Wallach, Joseph Friedrich, Hilfswörterbuch für Historiker. Mittelalter und Neuzeit, 9. unveränd. Aufl., 2 Bde., München 2001; Das Kaiserreich, Portrait einer Epoche in Biographien, hg. v. M. Fröhlich, 2001.