Gustav Neike (1884–1918)

Heinrich Gustav Neike, Gustav genannt, wurde am 4. September 1884 in der sächsischen Ortschaft Steinölsa geboren. Der Ort liegt etwa drei Kilometer westlich des Stausees Quitzdorf in der Berglandschaft der Hohen Dubrau rund 25 Kilometer nordöstlich von Bautzen. Gustav Neike war der Sohn des Schmiedemeisters Andreas Neike und von dessen Ehefrau Johanna Neike, geborene Voigt. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Gustav Neike in Steinölsa haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Gustav Neike eine Ausbildung zum Heizer und Maschinisten und war als solcher in Dresden tätig. Zuletzt lebte er mit seiner Ehegattin Alma Neike, geborene Glöckner, in einer Wohnung an der Adresse Kamenzer Straße 16 in Dresden. Zwischen 1906 und 1908 absolvierte Gustav Neike seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Gustav Neike und seiner Ehefrau im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Gustav Neike mobilisiert. Er wurde als Soldat der 11. Kompagnie des Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 32 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Gustav Neike ab August 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei Schirrgut im Elsaß beteiligt, bei Bellefosse in Frankreich, bei der Schlacht von Nancy- Épinal, Badonviller, Manonviller-Ancerville, Cirey, Bréménil und den Stellungskämpfen vor der Festung Verdun. Für seinen Einsatz wurde Gustav Neike mit der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnet. Am 29. Mai 1918 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit auf Feldwache 1 in der Stellung e1 am Südrand von Beaumont-en-Verdunois durch einen Artilleriegeschoss (Granatsplitter auf der linken Brustseite) tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Gustav Neike wurde 33 Jahre alt und hinterließ seine Ehefrau Alma Neike, geborene Glöckner. Am 31. Mai 1918 wurden die sterblichen Überreste von Gustav Neike auf dem Ehrenfriedhof Damvillers in Frankreich, Grab 4, bestattet.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Heinrich Gustav Neike in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 24895: Neike Gustav (Steinölsa, Rothenburg, Schles.). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/8307113 (aufgerufen am 15. April 2022).