Johannes Fernandes (1889–1916)
Johannes Paul Wilhelm Fernandes, Johannes genannt, wurde am 3. Oktober 1889 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden geboren. Die Namen und Lebensdaten seiner Eltern gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Johannes Fernandes in Dresden haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Johannes Fernandes als Nadler in Dresden tätig. Nadler stellten Nadeln und andere Drahtobjekte her und handelten mit solchen. Zuletzt lebte der Arbeiter in einer Wohnung an der Adresse Güterbahnhofstraße 21 in Dresden und hatte eine Verlobte namens Ella Lempe. Zwischen 1909 und 1911 absolvierte Johannes Fernandes seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Johannes Fernandes im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Johannes Fernandes mobilisiert. Er wurde als Gefreiter der 9. Kompagnie des Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 32 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Johannes Fernandes ab August 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1916 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei Hochfeld im Hohwald in den Vogesen beteiligt, bei Bellefosse, in Hurbache, La Voivre, Brehimont, Le Mont-Saint-Michel, Les Feignes, Badonviller, Halloville und den Stellungskämpfen in Lothringen. Für seinen Einsatz wurde Johannes Fernandes mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse, der Friedrich-August-Medaille und der Medaille des Militär-St. Heinrichs-Ordens ausgezeichnet. Am 22. Februar 1916 wurde Johannes Fernandes bei Gefechten nahe Cirey in Frankreich durch einen Minensplitter an der rechten Stirn und der rechten Halsseite schwer verwundet. Er wurde im Reservelazarett IV in Saarburg behandelt, verstarb dort aber am 1. April 1916 an den Folgen der schweren Verletzungen. Johannes Fernandes wurde 26 Jahre alt.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Johannes Paul Wilhelm Fernandes in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 12591: Fernandes Johannes (Dresden). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/3508687 (aufgerufen am 15. April 2022).