Martin Bittermann (1889–1915)

August Hermann Martin Bittermann, Martin genannt, wurde am 6. Mai 1889 in der Ortschaft Flämischdorf (dem heutigen Bielany in Polen) bei Neumarkt (heute Środa Śląska) in Schlesien geboren. Er war der Sohn des Stellenbesitzers – das heißt Eigentümer ländlichen Grundbesitzes – August Bittermann. Der Name und die Lebensdaten seiner Mutter gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Martin Bittermann in Flämischdorf haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Martin Bittermann eine Ausbildung zum Landwirt. Zuletzt war er in Dresden ansässig. Zwischen 1909 und 1911 absolvierte Martin Bittermann seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Martin Bittermann im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Martin Bittermann mobilisiert. Er wurde als Gefreiter der 10. Kompagnie des Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 32 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Martin Bittermann ab August 1914 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1915 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie bei Schirrgut im Elsass 1914 beteiligt und an den Stellungskämpfen in Lothringen 1915. Für seinen Einsatz wurde Martin Bittermann mit der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnet. Am 1. Oktober 1915 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit bei der Gemeinde Les Carrières durch einen Unglücksfall mit einer Handgranate am Kopf tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Martin Bittermann wurde 26 Jahre alt und hinterließ seinen Vater August Bittermann. Am 2. Oktober 1915 wurden die sterblichen Überreste von Martin Bittermann auf dem Pfarrhof zu Bréménil in Frankreich bestattet.

——

Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner

Lektorat: Daniel Funke

——

Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu August Hermann Martin Bittermann in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff.