Berthold Hahn (1890–1915)

Berthold Reinhold Hermann Hahn, Berthold genannt, wurde am 3. Juli 1890 in der schlesischen Ortschaft Dyhernfurth (dem heutigen Brzeg Dolny in Polen) geboren. Die Stadt liegt in Niederschlesien am nördlichen Ufer der Oder rund 25 Kilometer nordwestlich von Breslau (Wrocław). Berthold Hahn war der Sohn von Auguste Sommer, geborene Hahn. Der Name und die Lebensdaten seines leiblichen Vaters gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Er hatte aber einen Stiefvater namens Moritz Sommer. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über die Kindheit und Jugend von Berthold Hahn in Dyhernfurth haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss war Berthold Hahn als Fabrikarbeiter in Dresden tätig. Zuletzt lebte der alleinstehende Arbeiter in einer Wohnung an der Adresse Reißiger Straße 42. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Berthold Hahn im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Berthold Hahn rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Berthold Hahn wurde als Soldat der 10. Kompagnie des Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 32 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Berthold Hahn ab April 1915 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie in Lothringen beteiligt. Für seinen Einsatz wurde Berthold Hahn mit der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnet. Am 15. Oktober 1915 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit bei der französischen Gemeinde Chamois bei Badonviller durch ein Infanteriegeschoß am Kopf verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Berthold Hahn wurde 25 Jahre alt. Am 17. Oktober 1915 wurden die sterblichen Überreste von Berthold Hahn auf dem Militärfriedhof in Bréménil bestattet.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Berthold Reinhold Hermann Hahn in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 9793: Hahn I. Berthold (Dyhernfurth, Wohlau). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/1443017 (aufgerufen am 15. April 2022).