Martin Oertel (1898–1918)

Martin Georg Oertel, Martin genannt, wurde am 8. August 1898 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden geboren. Er war der Sohn des Schuhmachers Otto Oertel und von dessen Ehefrau Anna Oertel, geborene Heidrich. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Martin Oertel in Dresden haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Martin Oertel eine Ausbildung zum Schneider und war als solcher in Dresden tätig. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Martin Oertel im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Martin Oertel rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Martin Oertel wurde als Schütze der 3. Maschinengewehr-Kompagnie des Ersatz-Infanterie-Regiments Nr. 32 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Martin Oertel ab August 1917 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie um die Festung Verdun in Frankreich beteiligt, am Unternehmen “Rheingold”, an den Stellungskämpfen bei Reims, der Angriffsschlacht an der Marne und in der Champagne sowie der Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims beteiligt. Für seinen Einsatz wurde Martin Oertel mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 23. Juli 1918 wurde er nahe der Feuerstellung seiner Einheit nördlich von Le Plessier-Huleu durch ein Artilleriegeschoß tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Martin Oertel wurde 19 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Otto Oertel und Anna Oertel, geborene Heidrich, die zum Zeitpunkt seines Todes in einer Wohnung an der Adresse Prießnitzstraße 60 in Dresden gelebt haben. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Martin Oertels sterbliche Überreste bestattet worden sind.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Martin Georg Oertel in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 26479: Oertel Martin (Dresden). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/7962997 (aufgerufen am 15. April 2022).