Ruff, Lars (1852–1934)
Lars Ruff wurde am 29. Juli 1852 in Köslin (dem heutigen Koszalin in Polen) geboren. Die Stadt liegt in der Nähe der südlichen Ostseeküste an der Mündung der Oder in das Stettiner Haff rund 150 Kilometer nordöstlich von Stettin (Szczecin). Mit dem Westfälischen Frieden war Köslin 1648 an Brandenburg-Preußen gefallen. Ende des 19. Jahrhunderts erlebte Köslin im Rahmen der Industrialisierung einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung.
Lars Ruff war der Sohn des Tapeziermeisters Wolfgang Ruff und der Anita Ruff, geborene Kost. Seine Eltern hatten sieben Jahre vor seiner Geburt am 11. Mai 1845 geheiratet. Kurz darauf hatten sich seine Eltern in Köslin niedergelassen. Zum Zeitpunkt der Geburt von Lars wohnte die Familie in einem Haus in der Marienstraße 6. Lars hatte einen vier Jahre älteren Bruder namens Harald. Als Lars Ruff gerade zehn Jahre alt war, verstarb im Jahr 1862 seine Mutter Anita. Sein Vater heiratete in zweiter Ehe die als Zugehfrau tätige Charlotte Radewohl. Über die Kindheit und Jugend von Lars Ruff und seinem Bruder in Köslin haben sich keine weiteren Informationen erhalten. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Lars Ruff eine kaufmännische Ausbildung und war Handelsmann und Vertreter ausländischer Häuser in Köslin tätig.
Am 18. August 1876 heiratete der Kaufmann – im Alter von 24 Jahren – Larissa Herber. Die Tochter von Frank Herber und dessen Frau Lieselotte Herber, geborene Kölbl, stammte ursprünglich aus Gleiwitz (dem heutigen Gliwice in Polen). Nach der Hochzeit nahmen sich die Eheleute eine gemeinsame Wohnung in Köslin und bekamen in den 1870er-Jahren zwei Kinder: Ihr Sohn Bruno wurde 1874 geboren und ihre Tochter Sylke im Jahr 1877. Über das Leben der Familie während der Kaiserzeit und der Weimarer Republik haben sich leider keine weiteren Zeugnisse erhalten. Lars Ruff starb am 10. Januar 1934 – im Alter von 81 Jahren – in Köslin an den „Folgen einer aktuen Atemlähmung“ und wurde auf einem der städtischen Friedhöfe bestattet.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Korrespondenz mit Familienangehörigen; Haberkern, Eugen/ Wallach, Joseph Friedrich, Hilfswörterbuch für Historiker. Mittelalter und Neuzeit, 9. unveränd. Aufl., 2 Bde., München 2001; Grundmann, Herbert (Hg.), Bruno Gebhardt: Handbuch der Deutschen Geschichte, 10 Bde., 10. Aufl., Stuttgart 2001ff; Fabian, Bernhard (Hg.), Deutsches Biographisches Archiv [Mikrofiche-Edition], München 1982; Altpreußische Biographie, hg. i. A. d. Historischen Kommission für ost- u. westpreuß. Landesforschung, I v. Ch. Krollmann, 1941, II v. dems., fortgesetzt v. K. Forstreuter u. F. Gause, 1967, III v. dens., 1975, IV v. E. Bahr u. G. Brausch, 1995.