Karl Becker (1875–1918)

Karl Heinrich Becker, Karl genannt, wurde am 4. Dezember 1875 in der sächsischen Ortschaft Zittau geboren. Der Ort liegt an der Mandau im Zittauer Becken am Fuße des Zittauer Gebirges. Nordwestlich schließt sich das Oberlausitzer Bergland an. Karl Becker war der Sohn des Posamentiers Emil Becker und von dessen Ehefrau Auguste Becker, geborene Mönnich. Posamentiere fertigen Posamente (Dekorationsmaterialien) aus Textil-, Gummi- und Metallfäden an. Ihre wichtigsten Erzeugnisse sind Schnüre, Bänder, Kordeln, Borten. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Karl Becker in Zittau haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Karl Becker eine Ausbildung zum graphischen Zeichner und war als solcher in Dresden tätig, wo er sich alleinstehend eine Wohnung genommen hatte. Um die Jahrhundertwende absolvierte Karl Becker seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Karl Becker im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Karl Becker mobilisiert. Karl Becker wurde als Frontsoldat der überplanmäßigen Brigaden-Abteilung Nr. 45 zugeteilt. Mit seiner Einheit nahm Karl Becker an den Gefechten an der Ostfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen bei Krewo (heutiges Litauen), Smorgon (Weißrussland), bei der Schlacht am Naratsch-See und bei Tweretsch beteiligt. Spätestens 1917/1918 musste sich Karl Becker eine Erkrankung zugezogen haben. Möglicherweise handelte es sich um einen Fall der in dieser Zeit grassierenden „Spanischen Grippe“. Karl Becker wurde im Vereinslazarett Städtische Heil- und Pflegeanstalt Dresden behandelt, verstarb dort aber am 30. Juli 1918 an den Folgen seiner Erkrankung. Er wurde 42 Jahre alt. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Karl Beckers sterbliche Überreste bestattet worden sind.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Karl Heinrich Becker in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 30412: Becker Karl (Zittau). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/6540021 (aufgerufen am 15. April 2022).