Hermann Bräuer (1872–1917)

Hermann Albin Bräuer, Hermann genannt, wurde am 30. November 1872 in der sächsischen Ortschaft Marienberg geboren. Die Bergstadt liegt im Mittleren Erzgebirge auf einer Hochfläche nördlich des bewaldeten Erzgebirgskammes. Hermann Bräuer war der Sohn von Bertha Bräuer. Der Name und die Lebensdaten seines Vaters gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Hermann Bräuer in Mariendorf haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Hermann Bräuer eine Ausbildung zum Metallschleifer und war als solcher in Dresden tätig. Zuletzt lebte der alleinstehende Arbeiter in einer Wohnung an der Adresse Pennricher Straße 27. Um die Jahrhundertwende absolvierte Hermann Bräuer seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Hermann Bräuer im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Hermann Bräuer mobilisiert. Hermann Bräuer wurde als Landsturmmann der 2. Kompagnie der Bewachungsabteilung Nr. 2 des Kriegsgefangenenlagers Königsbrück in Sachsen zugeteilt. Das Gefangenenlager war ab August 1914 für französische, russische, serbische und belgische Kriegsgefangene eingerichtet worden – später kamen ab 1917 italienische Kriegsgefangene hinzu. Im Jahr 1916 waren etwa 15.000 Kriegsgefangene im Lager Königsbrück untergebracht, die von einem insgesamt etwa 1800 Mann starken Bewachungskommando bewacht wurden. Spätestens 1916/1917 musste sich Hermann Bräuer eine Erkrankung zugezogen haben. Hermann Bräuer wurde im Reservelazarett II in Dresden behandelt, verstarb dort aber am 19. April 1917 an den Folgen einer Lungentuberkulose. Hermann Bräuer wurde 44 Jahre alt und hinterließ seine Mutter Bertha Bräuer, die zum Zeitpunkt des Todes ihres Sohnes in einer Wohnung an der Adresse Hohenthalplatz 7 in der Dresdner Friedrichstadt gelebt hat. Die sterblichen Überreste von Hermann Bräuer wurden auf dem Garnisonsfriedhof in Dresden beigesetzt.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Hermann Albin Bräuer in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 19239: Bräuer Hermann (Marienberg). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/6112772 (aufgerufen am 15. April 2022).