Markmann, Lieselotte, geb. Drechsel (1906–1957)
Lieselotte Drechsel wurde am 19. Mai 1906 in Bromberg (dem heutigen Bydgoszcz in Polen) geboren. Die Stadt gehört zur historischen Landschaft Kujawien und liegt etwa 150 Kilometer südlich von Danzig (Gdańsk). Lieselotte war die Tochter des Maurermeisters Olaf Drechsel und der Johanna Drechsel, geborene Hass. Anfang des 20. Jahrhunderts wohnte die Familie in einer Wohnung in der Danziger Straße 61 (der heutigen Ulica Gdańska). Lieselotte hatte eine ältere Schwester namens Barbara, die 1899 geboren worden war.
Als Lieselotte gerade elf Jahre alt war, musste sie miterleben, dass ihr Vater verstarb. Ihre Mutter lebte als Witwerin weiter in Bromberg und kümmerte sich um die Erziehung von Lieselotte und ihrer Schwester. Die beiden Schwestern besuchten das Städtische Lyzeum zu Bromberg. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs verließen die Drechsels Bromberg, das nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages 1920 polnisch wurde, und ließen sich in Berlin nieder. Nach ihrem Schulabschluss absolvierte Lieselotte Drechsel eine Ausbildung zur Buchhalterin und war zeitweilig als Hilfskraft bei dem Berliner Rechtsanwalt Dr. Calmon in der Behrenstraße 20 in Berlin-Mitte angestellt.
Am 9. Januar 1934 heiratete die 27-jährige Lieselotte Drechsel in Berlin ihren Verlobten Emil Markmann. Der Sohn von Dominik Markmann und dessen Frau Lilliane Markmann, geborene Marx, stammte ursprünglich aus Liegnitz (dem heutigen Legnica in Polen) und war Rechtsanwalt und Notar. Nach der Hochzeit nahmen sich die Eheleute eine gemeinsame Wohnung in der Dorotheenstraße 46. In den folgenden Jahren bekamen die Eheleute zwei Söhne: Ullrich wurde 1937 geboren und Jörg im Jahr 1939. Lieselotte Markmann starb am 31. März 1957 – im Alter von 50 Jahren – in Berlin an einer Tuberkuloseinfektion. Ihre Ehemann überlebte sie nur wenige Jahre. Er starb Anfang der 1960er-Jahre ebenfalls in Berlin.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Familienarchiv; Meisner, Hans Otto, Archivalienkunde vom 16. Jahrhundert bis 1918, Göttingen 1969; Grundmann, Herbert (Hg.), Bruno Gebhardt: Handbuch der Deutschen Geschichte, 10 Bde., 10. Aufl., Stuttgart 2001ff; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff.