Kurt Bernhard Josef Gräber (1895–1918)
Kurt Bernhard Josef Gräber wurde am 6. Februar 1895 in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden geboren. Er war der Sohn von Klara Marie Anna Gräber. Der Name und die Lebensdaten seines Vaters gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Kurt Bernhard Josef Gräber in Dresden haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Kurt Bernhard Josef Gräber eine Ausbildung zum Schlachter und war als solcher in Dresden tätig. Zuletzt lebte der alleinstehende Arbeiter in einer Wohnung an der Adresse Weimarische Straße 7 in Dresden. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Kurt Bernhard Josef Gräber im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Kurt Bernhard Josef Gräber rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Kurt Bernhard Josef Gräber wurde der U-Boot-Flottille Flandern zugeteilt und als Unterseebootsmatrose auf dem U-Boot UB-116 (beziehungsweise „B3-16“) eingesetzt. Kurt Bernhard Josef Gräber diente unter dem Kommando von Oberleutnant zur See Hans Joachim Emsmann. Bei dem Versuch in Scapa Flow einzudringen, wurde das Boot im Hoxa Sound (Hauptzufahrt) entdeckt und durch Fernzündung einer Minensperre sowie Wasserbomben am 28. Oktober 1918 versenkt. Der Untergang von UB-116 forderte 36 Tote – darunter den damals 23-jährigen Kurt Bernhard Josef Gräber. Er hinterließ seine Mutter Klara Marie Anna Gräber, wiederverheiratete Grausow, die zum Zeitpunkt des Todes ihres Sohnes in Dresden lebte. UB-116 war das letzte deutsche U-Boot, das im Ersten Weltkrieg versenkt wurde. Später gelang es britischen Tauchern in das Boot einzudringen. Es wurde gehoben und 1919 abgewrackt.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Kurt Bernhard Josef Gräber in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; U-Boot-Ehrenmal Möltenort. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler. Online unter: http://www.denkmalprojekt.org/u-boote/uboote_wk1/wk1_ub116.htm (aufgerufen am 15. April 2022).