Walter Erhard (1891–1921)

Walter Anton Erhard, Walter genannt, wurde am 2. März 1891 in Leipzig geboren. Er war der Sohn des Postdirektoren Erhard und von dessen Ehefrau Emma Erhard. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Walter Erhard in Leipzig haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Walter Erhard hatte einen Bruder, dessen Namen und Lebensdaten aus den vorliegenden Zeugnissen nicht hervorgehen. Walter besuchte die Drei-König-Schule in Dresden. Nach seinem Schulabschluss absolvierte er ein Universitätsstudium und war als Ingenieur in Dresden tätig. Zuletzt lebte er mit seiner Ehegattin Gertrud Erhard, geborene Lemke, im damals noch eigenständigen Lixenried im Bayerischen Wald nahe Fürth, wo der Ingenieur für die Holzbearbeitungsfabrik „R. Schmidtke“ aus Bromberg (dem heutigen Bydgoszcz) tätig war. Um das Jahr 1910 herum absolvierte Walter Erhard seinen Militärdienst bei der Kaiserlichen Marine. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Walter Erhard im Lixenried der Kaiserzeit geben könnten.

Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Walter Erhard mobilisiert. Walter Erhard wurde als Maschinenmaat dem Stab der Werftdivision Kiel sowie der SMS Lothringen zugeteilt und wurde bis Kriegsende an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. Am 2. April 1921 verstarb er in Lixenried an Spätfolgen seiner im Kriegseinsatz zugezogenen Leiden an der Lunge. Walter Erhard wurde nur 30 Jahre alt und hinterließ seine Eltern, die zum Zeitpunkt des Todes ihres Sohnes in der Borsbergstraße 13 in Dresden lebten, sowie seine Ehefrau Gertrud Erhard, geborene Lemke, mit einem gemeinsamen Sohn. Die sterblichen Überreste von Walter Erhard wurden am 5. April 1921 in Gleißenberg im Bayerischen Wald beigesetzt.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Josefine Gärtner

Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Walter Anton Erhard in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff.