Lesch, Albert (1906–1996)
Albert Lesch wurde am 17. Oktober 1906 in Liegnitz (dem heutigen Legnica in Polen) geboren. Die Ortschaft liegt in Niederschlesien an der Mündung des Flusses Schwarzwasser (Wda) in die Katzbach (Kaczawa) – rund 60 Kilometer westlich der niederschlesischen Hauptstadt Breslau und 80 Kilometer östlich von Görlitz. Im 19. Jahrhundert hatte Liegnitz im Zuge der Industrialisierung eine wirtschaftliche Blüte erlebt. Anfang des 20. Jahrhunderts befanden sich in Liegnitz mehrere Kirchen und Lehranstalten, darunter ein Gymnasium und ein Lehrerinnenseminar, sowie diverse Industriestandorte und es war Sitz des Regierungspräsidenten Niederschlesiens.
Albert Lesch war der Sohn des Kaufmanns Philip Lesch und der Annett Lesch, geborene Rickert. Die Familie seines Vaters stammte ursprünglich aus Stargard i. Pommern (dem heutigen Stargard in Polen). Dort hatten sich seine Eltern kennengelernt und drei Jahre vor seiner Geburt, am 16. April 1903, geheiratet. Kurz darauf hatten seine Eltern Stargard i. Pommern verlassen und sich in Liegnitz niedergelassen. Albert sollte das einzige Kind des Ehepaares bleiben. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Albert Lesch in Liegnitz haben sich keine weiteren Informationen erhalten. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Albert eine kaufmännische Lehre und wurde wie sein Vater vor ihm als Kaufmann in der Region tätig.
Am 5. Juni 1933 heiratete der 26-jährige Albert Lesch Janina Sand. Die Tochter von Wilhelm Sand und dessen Frau Eva Sand, geborene Hardt, stammte ursprünglich aus Graudenz (dem heutigen Grudziądz in Polen). Nach der Hochzeit nahmen sich die Eheleute eine gemeinsame Wohnung in Liegnitz, wo Albert als Handelsmann tätig war. In den folgenden Jahren bekamen die Eheleute zwei Kinder: Ihre Tochter Manuela wurde 1935 geboren und ihr Sohn Oliver im Jahr 1940. Albert kämpfte im Zweiten Weltkrieg als Soldat. Er wurde in Italien 1944 schwer verletzt. Mit Ende des Zweiten Weltkriegs flüchteten die Leschs mit ihren Kindern nach Bamberg. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben der Familie geben könnten. Albert Lesch starb am 23. Januar 1996 – im Alter von 89 Jahren – in Bamberg an Krebs. Seine Ehefrau war bereits Anfang der 1980er-Jahre verschieden.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Briefe und Dokumente aus Familienbesitz; Beck, Friedrich/ Henning, Eckart (Hgg.), Die archivalischen Quellen. Mit einer Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, 4. Aufl., Köln u. a. 2004; Meisner, Hans Otto, Archivalienkunde vom 16. Jahrhundert bis 1918, Göttingen 1969; Die Nachlässe in den Bibliotheken der Bundesrepublik Deutschland, bearb. v. L. Denecke, 2. Aufl. völlig neu bearb. v. T. Brandis, 1981; Allgemeine Deutsche Biographie, hg. v. d. Historischen Kommission b. d. Bayer. Akademie d. Wissenschaften, 55 Bde. u. 1 Registerbd., 1875-1912, Nachdr. 1967-71; Altpreußische Biographie, hg. i. A. d. Historischen Kommission für ost- u. westpreuß. Landesforschung, I v. Ch. Krollmann, 1941, II v. dems., fortgesetzt v. K. Forstreuter u. F. Gause, 1967, III v. dens., 1975, IV v. E. Bahr u. G. Brausch, 1995; Das Kaiserreich, Portrait einer Epoche in Biographien, hg. v. M. Fröhlich, 2001.