Bruno Andersch (1877–1917)
Bruno Andersch wurde am 21. November 1877 in der sächsischen Ortschaft Sayda bei Freiberg geboren. Die Bergstadt liegt etwa 60 Kilometer südwestlich von Dresden im Osterzgebirge zwischen den Tälern der Freiberger Mulde und der Flöha. Bruno Andersch war der Sohn des Schmiedemeisters Wenzel Andersch und von dessen Ehefrau Clementine Andersch, geborene Siegbert. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Bruno Andersch in Sayda haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Bruno Andersch eine Ausbildung zum Postschaffner und war als solcher in Dresden tätig. Zuletzt lebte er mit seiner Ehegattin Anna Andersch, geborene Böttcher, in einer Wohnung an der Adresse Tharandter Straße 53 in Dresden. Zwischen 1897 und 1899 absolvierte Bruno Andersch seinen Militärdienst. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Bruno Andersch im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Bruno Andersch mobilisiert. Bruno Andersch wurde als Unteroffizier der 5. Kompagnie des Sächsisches Infanterie-Regiments Nr. 415 zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Bruno Andersch ab Februar 1915 an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1917 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie 1914 im belgischen Yvoir und 1917 an der Schlacht an der Putna und Sușita in Rumänien beteiligt. Für seinen Einsatz wurde Bruno Andersch mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse und der Friedrich-August-Medaille ausgezeichnet. Spätestens 1916/1917 musste sich Bruno Andersch eine Erkrankung zugezogen haben. Bruno Andersch wurde im bayerischen Feldlazarett 38 bei Focșani behandelt, verstarb dort aber am 9. November 1917 an den Folgen der Ruhr-Krankheit und Herzschwäche. Bruno Andersch wurde 39 Jahre alt und hinterließ seine Eltern Wenzel Andersch und Clementine Andersch, geborene Siegbert sowie seine Ehefrau Anna Andersch, geborene Böttcher. Am 11. November 1917 wurden die sterblichen Überreste von Bruno Andersch auf dem Seuchenfriedhof zu Focșani im Grab Nr. 190 (Reihe 9 rechts) bestattet.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Bruno Andersch in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 22323: Andersch Bruno (Sayda, Freiberg). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/6148528 (aufgerufen am 15. April 2022).