Lüdecke, Isabelle, geb. Pfeil (1831–1910)
Isabelle Pfeil wurde am 24. August 1831 in Kolberg (dem heutigen Kołobrzeg in Polen) geboren. Die Hafenstadt liegt in Hinterpommern an der Mündung der Persante (Parsęta) in die Ostsee etwa 150 Kilometer nordöstlich von Stettin. Im 19. Jahrhundert erlebte Kolberg einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung, der sich vor allem auf den aufblühenden Bädertourismus stützte.
Isabelle Pfeil war die Tochter des Kaufmanns Daniel Pfeil und der Vanessa Pfeil, geborene Lachmann. Ihre Eltern hatten drei Jahre vor ihrer Geburt am 25. Mai 1828 geheiratet. Kurz darauf hatten ihre Eltern Hindenburg O.S. (dem heutigen Zabrze in Polen) verlassen und sich in Kolberg niedergelassen. Zum Zeitpunkt der Geburt von Isabelle wohnte die Familie in einer Wohnung in der Parkstraße 23.
Isabelle hatte drei Geschwister: Ihre ältere Schwester Lena war 1829 zur Welt gekommen, ihr Bruder Erich wurde 1832 geboren und ihr Bruder Markus im Jahr 1838. Über die Kindheit und Jugend von Isabelle Pfeil und ihren Geschwistern in Kolberg haben sich keine weiteren Informationen erhalten.
Am 10. April 1856 ehelichte die 24-jährige Isabelle Pfeil Michael Lüdecke. Der Sohn von Benjamin Lüdecke und dessen Frau Katharina Lüdecke, geborene Rosner, stammte ursprünglich aus Beuthen (dem heutigen Bytom in Polen) und war von Beruf Fleischermeister. Nach der Hochzeit nahmen sich die Eheleute eine gemeinsame Wohnung in Kolberg, wo Michael Lüdecke eine Fleicherei eröffnete. In den 1850er-/ 1860er-Jahren bekamen die Eheleute zwei Töchter: 1858 wurde ihre Tochter Frida geboren und im Jahr 1861 folgte Svenja. Leider haben sich keine weiteren Zeugnisse zu der Familie erhalten, die einen Einblick in das Leben der Lüdeckes in Kolberg der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geben könnten. Isabelle Lüdecke starb am 31. Mai 1910 – im Alter von 78 Jahren – in Kolberg an den Folgen einer akuten schweren Gehirnentzündung.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Familienarchiv; Köbler, Gerhard, Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, 7. Aufl., München 2007; Grundmann, Herbert (Hg.), Bruno Gebhardt: Handbuch der Deutschen Geschichte, 10 Bde., 10. Aufl., Stuttgart 2001ff; Allgemeine Deutsche Biographie, hg. v. d. Historischen Kommission b. d. Bayer. Akademie d. Wissenschaften, 55 Bde. u. 1 Registerbd., 1875-1912, Nachdr. 1967-71; Deutsches Biographisches Jahrbuch, hg. v. Verband der deutschen Akademien, 7 Bde., 1925-32, Register zu I-V, X u. XI, 1986; Die Nachlässe in den Bibliotheken der Bundesrepublik Deutschland, bearb. v. L. Denecke, 2. Aufl. völlig neu bearb. v. T. Brandis, 1981.