Böhme, Paul (1892–1918)
Paul Reinhardt Böhme, Paul genannt, wurde am 2. Februar 1892 in der sächsischen Ortschaft Mulda geboren. Mulda liegt etwa 10 Kilometer südlich von Freiberg an der nördlichen Abdachung des Erzgebirges im Tal der Freiberger Mulde. Paul Böhme war der Sohn von Hermann Böhme. Der Name und die Lebensdaten seiner Mutter gehen aus den vorliegenden Quellen nicht hervor. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Paul Böhme besuchte die 38. Bezirksschule in Dresden. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Paul Böhme in Mulda haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Paul Böhme eine kaufmännische Ausbildung und war als Handlungsgehilfe in Dresden tätig. Von 1898 bis 1910 lebte Paul Böhme in der Pietschstraße 26 in Dresden. Zuletzt bewohnte der alleinstehende Arbeiter eine Wohnung an der Adresse Markt Nr. 10 in Berlin-Lichterfelde, wo er für die Firma Schmiehl tätig war. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Paul Böhme im Berlin der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Paul Böhme rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Gefreiter der 2. Kompagnie des Garde-Reserve-Schützen-Bataillons Berlin zugeteilt. Mit seiner Kompagnie nahm Paul Böhme ab April 1915 an den Gefechten an der Ostfront teil und wurde bis 1918 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. So war er unter anderem an den Kämpfen seiner Kompagnie in Russland, Galizien, Italien und Frankreich beteiligt. Für seinen Einsatz wurde Paul Böhme mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Am 11. September 1918 wurde er nahe der Feuerstellung bei der Gemeinde Crèvecœur in Frankreich durch einen Granatsplitter tödlich verwundet und fiel seinen Verletzungen zum Opfer. Paul Böhme wurde 26 Jahre alt und hinterließ seinen Vater Hermann Böhme, der zum Zeitpunkt des Todes seines Sohnes in einer Wohnung an der Adresse Pietzschstraße 26 in Dresden gelebt hat. Die sterblichen Überreste von Paul Böhme wurden vor Ort in Crèvecœur beigesetzt.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Paul Reinhardt Böhme in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 28236: Böhme Paul (Mulda, Freiberg). Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/9310874 (aufgerufen am 15. April 2022).