Paul Wilhelm Barth (1890–1916)
Paul Wilhelm Barth wurde am 28. Oktober 1890 in der Ortschaft Friedrichsroda im damaligen Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha geboren. Friedrichroda befindet sich in einem kleinen Seitental der Schilfwasser im nordwestlichen Thüringer Wald (heutiges Thüringen). Paul Wilhelm Barth war der Sohn des Böttchermeisters August Barth und von dessen Ehefrau Caroline Barth, geborene Rahn. Die Familie war evangelisch-lutherischer Konfession. Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Paul Wilhelm Barth in Friedrichsroda haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Es ist auch nicht bekannt, ob er im Kreis von Geschwistern aufwuchs oder das einzige Kind seiner Eltern blieb. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Paul Wilhelm Barth eine Ausbildung zum Böttcher (Fassmacher) und war als solcher in Dresden tätig. Zuletzt lebte der alleinstehende Arbeiter in einer Wohnung an der Adresse Schäferstraße 45 in Dresden. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben von Paul Wilhelm Barth im Dresden der Kaiserzeit geben könnten.
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) wurde Paul Wilhelm Barth rekrutiert oder er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wurde als Armierungssoldat der 1. Armierungsabteilung „Jaede“ des Armierungsbataillons Nr. 62 zugeteilt. Armierungssoldaten waren im Ersten Weltkrieg in der Regel nicht aktiv an Kampfhandlungen beteiligt, sondern beim Bau, der Instandhaltung und dem Betrieb von militärischen Befestigungen an der Front und im rückwärtigen Raum eingesetzt. Mit seiner Armierungsabteilung nahm Paul Wilhelm Barth an den Gefechten an der Westfront teil und wurde bis 1916 an verschiedenen Orten des europäischen Kriegsschauplatzes eingesetzt. Am 30. November 1915 wurde Paul Wilhelm Barth im Felde in der Stellung bei der französischen Gemeinde Stoßweier (auch Stosswihr genannt) tödlich verwundet. Er verstarb noch vor Ort an seinen Verletzungen. Paul Wilhelm Barth wurde 25 Jahre alt und hinterließ seine Eltern, die zum Zeitpunkt des Todes ihres Sohnes nach wie vor in Friedrichsroda lebten. Aus den vorliegenden Zeugnissen geht nicht hervor, wann und wo Paul Wilhelm Barths sterbliche Überreste bestattet worden sind.
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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke
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Quellen:
Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Paul Wilhelm Barth in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, begr. von Rudolf Buchner, fortg. von Winfried Baumgart, Darmstadt 1960ff.