Hanf, Hermann (1866–1954)

Hermann Hanf wurde am 29. Januar 1866 in Elbing (dem heutigen Elbląg in Polen) geboren. Die Ortschaft liegt am Südwestrand der Elbinger Höhe etwa 60 Kilometer südöstlich von Danzig (Gdańsk). Im 19. Jahrhundert erlebte die Stadt im Rahmen der industriellen Revolution und der Anbindung an Schifffahrtsfahrtwege und Eisenbahnlinien einen wirtschaftlichen Aufschwung.

Hermann Hanf war der Sohn des Buchbinders Helmuth Hanf und der Saskia Hanf, geborene Geßner. Die Familie seines Vaters stammte ursprünglich aus Gnesen (dem heutigen Gniezno in Polen). Dort hatten sich seine Eltern kennengelernt und sechs Jahre vor seiner Geburt, am 8. Oktober 1860, geheiratet. Kurz darauf hatten sich seine Eltern in Elbing niedergelassen. Hermann hatte drei Geschwister: Seine älteren Brüder Maximilian und Hellmut waren 1863 und 1864 zur Welt gekommen; sein jüngerer Bruder Markus wurde 1873 geboren. Über die Kindheit und Jugend von Hermann Hanf und seinen Geschwistern in Elbing haben sich kaum Informationen erhalten. Hermann absolvierte nach seinem Schulabschluss eine Ausbildung zum Schuster und war als solcher in Elbing tätig.

Am 7. September 1888 heiratete der 22-Jährige in Allenstein (dem heutigen Olsztyn in Polen) Eveline Steiger. Die Tochter von Gerd Steiger und dessen Frau Hermine Steiger, geborene Scheffel, stammte aus der ostpreußischen Stadt an der Alle. Nach der Hochzeit nahmen sich die Eheleute eine gemeinsame Wohnung in Allenstein, wo Hermann eine Schusterei und ein Schuhladengeschäft eröffnete. In den folgenden Jahren bekamen die Eheleute zwei Kinder: Ihre Tochter Arianne wurde 1890 geboren und ihr Sohn Max im Jahr 1891. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs zogen die Hanfs nach Berlin. Sie bezogen eine Wohnung in der Lessingstraße im Hansaviertel, in unmittelbarer Nähe zur Spree. Leider haben sich keine weiteren Quellen erhalten, die einen Einblick in das Leben der Familie in der Hauptstadt geben könnten. Hermann Hanf starb am 17. Februar 1954 – im Alter von 88 Jahren – in Berlin an einer Tuberkuloseinfektion.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Johannes Gärtner
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Meisner, Hans Otto, Archivalienkunde vom 16. Jahrhundert bis 1918, Göttingen 1969; Beck, Friedrich/ Henning, Eckart (Hgg.), Die archivalischen Quellen. Mit einer Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, 4. Aufl., Köln u. a. 2004; Aubin, Hermann / Zorn, Wolfgang, Handbuch der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 2 Bde., Stuttgart 1971/1976; Das Kaiserreich, Portrait einer Epoche in Biographien, hg. v. M. Fröhlich, 2001.