Horst von Metzsch (1895–1918)

Horst von Metzsch wurde am 23. Juni 1895 im elsässischen Straßburg geboren. Er war der Sohn des Kgl. Sächs. Obersts Holm Levin von Metzsch (1859–1935) und dessen Ehefrau Erna von Metzsch, geborene Lewinsky (1868–1960). Horst hatte mehrere Geschwister, deren Namen und Lebensdaten aus den vorliegenden Quellen nicht hervorgehen. Die Familie war evangelischer Konfession.

Über das Elternhaus, die Kindheit und Jugend von Horst von Metzsch in Straßburg haben sich sonst keine weiteren Quellen erhalten. Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs (1914–1918) meldete sich Horst von Metzsch 1914 als Kriegsfreiwilliger. Als Fähnrich der Reserve-Kavallerie-Abteilung Nr. 53 wurde er im Sommer 1915 bei Kampfhandlungen verletzt. Nach der Genesung wechselte er als Leutnant zu der im Dezember 1916 aufgestellten Fliegerabteilung 46, wo er unter der Leitung des Abteilungsleiters Fritz Todt als Flugbeobachter Kampfeinsätze an der Westfront flog. Die Einheit, die vornehmlich in Frankreich eingesetzt wurde, hatte in den letzten Kriegsjahren Verluste zu beklagen. Im August 1917 war eine ihrer Maschinen, eine „Albatros“ und damit eines der meistverwendeten deutschen Jagdflugzeuge, hinter den französischen Linien abgeschossen worden. Der Flugzeugführer Rudolf Sitting überlebte und geriet in französische Kriegsgefangenschaft. Der Flugbeobachter Josef Schweinfest starb beim Absturz des Jagdflugzeuges. Horst von Metzsch flog bis zum November 1918 Fronteinsätze. Am 10. November 1918, einen Tag vor dem Waffenstillstand, wurde er bei einem Einsatz getötet. Die Zweipersonenmaschine mit der Besatzung aus Flugzeugführer Johann Dauenhauer und Beobachter Horst von Metzsch gerieten über den US-amerikanischen Linien bei Fontenoy sur Moselle nahe der französischen Stadt Toul in Flakfeuer. Das Flugzeug stürzte unkontrollierbar zu Boden. Dauenhauer konnte sich mit dem Fallschirm retten und geriet in Gefangenschaft. Von Metzsch gelang es nicht, sich kontrolliert aus dem trudelnden Flugzeug zu lösen. Er fiel aus der Maschine und starb im Alter von 23 Jahren beim Absturz. Er hinterließ seinen inzwischen in Ruhestand versetzten Vater und seine Mutter sowie seine Geschwister. Seine sterblichen Überreste sollen auf dem deutsche Soldatenfriedhof Gerbéviller in Frankreich beigesetzt worden sein. Auf dem Grabstein seiner Eltern auf dem Dresdner Nordfriedhof erinnert eine Inschrift an ihn.

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Biographische Zusammenstellung / Autor: Anika Kosfeld
Lektorat: Daniel Funke

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Quellen:

Genealogische Datenbanken; Ancestry.com; Eintrag zu Horst von Metzsch, in: Dresdner Totengedenkbuch 1914–1918, 11248 Sächsisches Kriegsministerium, Nr. 8277. Hauptstaatsarchiv Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Verlustlisten 1. Weltkrieg, Seite 7301: Metzsch, von Horst (Straßburg), Verein für Computergenealogie. Online unter: http://des.genealogy.net/search/show/514515 (aufgerufen am 21. Juli 2021).